Witron erweitert die Lagerkapazitäten für die Privatmolkerei Bechtel. In zwei Schritten wird ein neues Vorzonengebäude mit Transportbrücken an Logistik und Produktion angebunden und ein fünfgassiges automatisches Hochregallager installiert.
Die Privatmolkerei Bechtel hat den Parksteiner Generalunternehmer Witron Logistik + Informatik GmbH mit der Realisierung eines neuen Frischelagers inklusive Anbindung an die am Standort Schwarzenfeld befindlichen Produktions- und Lagersysteme beauftragt. Das hat Witron Anfang März mitgeteilt. Eine besondere Herausforderung dabei sei, das kompakte Logistiksystem während des laufenden Betriebes innerhalb der vorgegebenen Grundstücksflächen auf engstem Raum zu integrieren.
Die Umsetzung erfolgt stufenweise: Baustufe 1 umfasst den Bau eines Vorzonengebäudes für das neue Frischelager mit Wareneingang und Warenausgang. Das Vorzonengebäude wird über zwei Transportbrücken an die bestehende Gebäude (Logistik und Produktion) angebunden. Die längste Transportbrücke ist 90 Meter lang – bei einer Transporthöhe von fast fünf Metern.
Im zweiten Realisierungsschritt wird ein Hochregallager in Silo-Bauweise hinter dem Vorzonengebäude installiert und IT- sowie fördertechnisch in das Logistik-Netzwerk eingebunden. Das fünfgassige automatische Hochregallager ist für eine doppeltiefe Lagerung von 8064 Europaletten ausgelegt. Die Ver- und Entsorgung erfolgt durch fünf Regalbediengeräte. Gelagert werden Frische-Produkte bei einer Umgebungstemperatur von 4 °C. Vorgeschalten ist ein Wareneingangsbereich für Fremdprodukte, Leergut und Verpackungsmaterial, welches aber in einem separaten Bereich im Vorzonengebäude gelagert wird. Der Warenausgangsbereich ist in sechs Verladeboxen aufgeteilt und wird durch einen Querverschiebewagen versorgt.
Zweiter Teil bis Mitte 2019 produktiv
Die Fertigstellung der Realisierungsstufe 1 wird laut Witron im Oktober 2018 abgeschlossen. Realisierungsstufe 2 geht voraussichtlich im Juli 2019 produktiv.
Die Naabtaler Milchwerke (Privatmolkerei Bechtel) wurde 1908 gegründet und zählen heute mit 600 Mitarbeiter und einem Umsatz von 400 Millionen Euro zu den größten und bedeutendsten Molkereien in Deutschland. Täglich werden über eine Million Kilogramm Milch zu Milch- und Käsespezialitäten veredelt. Die Produkte werden national und international in 27 Länder vertrieben. Das Logistikzentrum in Schwarzenfeld wurde 1991 von Witron realisiert und über die Jahre immer wieder erweitert sowie an den neusten Stand der Technik angepasst.◂
Ifoy-Award für Witron
Die Witron Logistik + Informatik GmbH wurde im Rahmen der Cemat mit dem renommierten Ifoy-Award in der Kategorie »Integrated Warehouse Solutions« ausgezeichnet. Der Geschäftsführer des Unternehmens Helmut Prieschenk nahm den Preis in Hannover entgegen. Der Logistik-Generalunternehmer holte sich den Sieg für die Umsetzung einer äußerst anspruchsvollen Aufgabenstellung des führenden Schweizer Lebensmitteleinzelhändlers Migros in dessen Verteilzentrum in Suhr. Mit der realisierten Lösung wurde die Logistik für unterschiedliche Vertriebskanäle und Produktgruppen in einem mechanisierten System vereint und so die Wirtschaftlichkeit entlang der gesamten Lieferkette optimiert. »Witron ist es als bisher erstem Systemintegrator weltweit gelungen, eine ganzheitliche Omnichannel-Lösung zu entwickeln, und die volatile Kleinmengen-Kommissionierung der Migrolino AG mit dem Migros-Filialgeschäft zu verschmelzen«, zeigte sich Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel in seiner Laudatio beeindruckt. Aus dem Verteilzentrum Suhr werden heute sowohl 600 Migros-Supermärkte unterschiedlicher Größe als auch 300 Convenience-Stores des Tochterunternehmens Migrolino mit höchstmöglicher Effizienz und bestmöglichem Service beliefert (siehe Frischelogistik 6/2017).
Entsprechend stolz zeigten sich Helmut Prieschenk, Witron-Projektleiter Rainer Mündlein und Ernst Pfrunder, verantwortlicher Migros-Unternehmensleiter im Verteilzentrum Suhr. »Basis dieses außergewöhnlichen Erfolges ist zweifelsohne die partnerschaftliche Zusammenarbeit, welche uns seit vielen Jahren mit Migros verbindet«, verdeutlichte Prieschenk. »Wie man sieht, entstehen in einer von beiderseitigen Vertrauen und Loyalität geprägten Geschäftsbeziehung zukunftsweisende Lösungen, die für den Kunden in Punkte Wirtschaftlichkeit, Flexibilität und Ergonomie nachhaltige Wettbewerbsvorteile schaffen«.
Träger des Ifoy Award, der unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie steht, ist der Fachverband Fördertechnik und Intralogistik im VDMA.