Mit der Kombination aus Webfleet und Cartright disponiert Wochenmarkt24 seine Touren ganz einfach per Klick. Damit erreicht das Unternehmen eine optimale Auslastung seiner Fahrzeuge, kann Arbeitsabläufe vereinfachen und gewinnt wichtige Zeit in der Disposition sowie Auslieferung. Das motiviert nicht nur die eigenen Mitarbeiter, sondern fördert durch die Professionalisierung im Tourenmanagement das weitere Wachstum der Genossenschaft
Wochenmarkt24 ist eine Genossenschaft, die einen Heimlieferservice für regionale Lebensmittel anbietet. »Wir bringen die Lebensmittel von unseren regionalen Erzeugern direkt an die Haustür unserer Kunden in Bielefeld und der Region Gütersloh. Das machen wir über Nacht«, fasst Eike-Claudius Kramer das Kerngeschäft des Unternehmens zusammen. Um mit der Plattform wochenmarkt24.de deutschlandweit wachsen zu können, sind weitere genossenschaftliche Zellen mit eigenen Fahrzeugen und Kunden vor Ort geplant. »Sowohl Kunden als auch Erzeuger bleiben damit regional.« Die angegliederten Genossenschaften nutzen die Website als Verkaufsplattform und können von den optimierten Prozessabläufen profitieren. »Wenn Sie so wollen, bauen wir eine Blaupause. Wir erfassen alle Prozesse, rollen sie in die Praxis aus und erlangen auf dieser Grundlage die Systemsicherheit, die wir brauchen, um zu skalieren«, erklärt Kramer. So kann das Unternehmen bereits jetzt weitere Zellen in Münster, Stuttgart, Berlin und Hamburg planen.
Gemüse- und Obstsorten aus der Region, Tierhaltung bei Bauern aus den anliegenden Landkreisen und kurze Transportwege: Das Unternehmen spricht damit einen Kundenkreis an, der nachhaltig und vor Ort produzierte Lebensmittel schätzt und umweltbewusst auf kurze Transportwege Wert legt. »Unsere Kundenklientel ist hinsichtlich Alter und Familienstand absolut breit gefächert«, erläutert Kramer. Schwerpunkt seien aktuell junge Familien zwischen 35 und 45. Daneben gehören vor allem viele Singles und ältere Menschen zu den Käufern. »Wer arbeitsbedingt oder zwischen Schule, Beruf und Hobbys kaum noch Zeit hat – oder auch altersbedingt nicht mehr so flexibel ist –, den entlastet unser Service. Wir fahren jetzt zum Hofladen, dem kleinen Bäcker oder der Metzgerei.« Mit rund 150 bis 180 Bestellungen an einem durchschnittlichen Freitag und zirka drei bis vier Minuten beim Kunden vor Ort ist das Stadtgebiet Bielefeld derzeit Hauptliefergebiet.
Im September 2018 gestartet, arbeiten im Unternehmen aktuell ein hauptamtlicher Vorstand, zwei Mitarbeiter in der Verwaltung und acht Fahrer in der Auslieferung. Der Fuhrpark umfasst acht Transportfahrzeuge mit Frischeaufbau – sogenannte L2/H2-Fahrzeuge, Fiat Iveco und Renault Master.
Bestellungen und Routenplanung: bisher alles manuell und händisch
Alles begann für Wochenmarkt24 manuell mit 30 bis 40 Bestellungen am Tag. Nach bestem Wissen und Gewissen plante eine Mitarbeiterin nach Bestellschluss die denkbar optimalsten Routen der Fahrzeuge. »Das hat natürlich zunehmend Zeit und Arbeitskraft beansprucht. Um zu wachsen, mussten wir das automatisieren.« Für Kramer ging es in erster Linie darum, die Geschwindigkeit zu erhöhen, Zeit zu gewinnen und mögliche Fehler – die sich immer unter Zeitdruck einschleichen können – zu vermeiden. »Allen Menschen unterlaufen bei der Arbeit Fehler. So passierte es auch, dass wir nachts noch einmal umplanen mussten, damit ein Fahrer aus Bielefeld nicht noch umständlich nach Gütersloh fährt. Das sollte so nicht mehr passieren.«
Früher überproportionales mehr an Arbeit durch jede zusätzliche Bestellung
Die Mitarbeiter saßen letztlich täglich vier bis fünf Stunden zu zweit an der Routenplanung für die Auslieferungen. »Natürlich haben sie sich alle erdenkliche Mühe gegeben und auch mit Google auf dem letzten Kilometer die Routen genau geplant. Das war jedoch viel zu aufwendig. Damit stießen wir an unsere Leistungsgrenze.«
Der Ressourcenaufwand schaukelte sich zeitlich immer weiter auf. Jede zusätzliche Bestellung verschärfte die Situation. »Wir benötigten also eine schnell arbeitende, zuverlässige Kombination aus Tourenplanung, Routenoptimierung und Navigation.« Die Fahrer sollten nur noch das Navigationsgerät anschalten müssen und dann bereits die vorgeplante Route mit allen Stopps abrufbar haben. »Wir mussten bis dato immer die einzelnen Adressen den Fahrern mitgeben.« Diese haben dann jeden einzelnen Stopp eingetragen. Umständlich. Hochgerechnet auf alle Fahrer, 40 bis 50 Auslieferungen pro Fahrzeug und einem Zeitaufwand von je einer Minute für die Adresseingabe, ergab dies einen Zusatzaufwand von rund einer Stunde – pro Fahrzeug.
Da die Auslieferung über Nacht an den Wunschort des Kunden erfolgt, zählt jede Minute. »Das heißt zwar einerseits, dass wir kaum Verkehr haben, aber andererseits auch, dass wir nicht nur die Waren an der Haustür abliefern. Carport, Kellertreppe, auf der Terrasse: Das dauert gelegentlich mal eine Minute länger, wenn der Fahrer das erste Mal den Kunden besucht«, weiß Kramer.
Verwaltung und Kommissionierung sind zudem bei Wochenmarkt24 nicht am selben Standort. Das hat in der Vergangenheit immer wieder zu Verzögerungen geführt. Die Kommunikation untereinander musste sich verbessern. Anfangs lief vieles noch telefonisch ab und ein Verwaltungsmitarbeiter musste im Notfall noch einmal zum Lager fahren, um die Mitarbeiter dort mit nötigen Informationen zu versorgen.
Bereits im November 2018 hat Wochenmarkt24 den Kontakt zu Tomtom Telematics gesucht. Über den regionalen Vertriebspartner, die Comuniverse GmbH aus Lengerich in Westfalen, kam der Kontakt zur Loom Technologies GmbH und dessen Geschäftsführer Viktor Müller zustande. »Wir haben einfach geschaut, wer Marktführer ist und waren vom Service bei Tomtom Telematics angetan, denn wir hatten zwei Tage später schon den Termin«, erinnert sich Kramer an den Beginn der Zusammenarbeit. »Da wussten wir noch gar nicht um die Tatsache, dass es eine Kooperation mit Loom gibt.« Über die Aussicht auf eine All-in-One-Lösung war Kramer sehr glücklich, da die optimierten Schnittstellen eine sehr einfache Integration in die Arbeitsabläufe versprachen.
Integration von Webshop und Datenübernahme in Tourenplanung
Die größte Herausforderung lag in der Verknüpfung mit dem Webshop von Shopware, über den die Kundenbestellungen bei Wochenmarkt24 eingehen. Für Loom-Geschäftsführer Müller war es deshalb wichtig, diese Schnittstelle anfangs sauber zu definieren. »Die Datenübernahme musste hundertprozentig funktionieren, um exakte Touren auf Grundlage der Bestellungen zu planen«, erklärt er. »Zwischen Webfleet, dem Flottenmanagementsystem von Tomtom Telematics, und Cartright, unserem Transport-Management-System von Loom, war das bereits gegeben.«
Das Preis-Leistungsverhältnis überzeugte Kramer. »Als wir gesehen haben, dass wir im laufenden Prozess sehr übersichtlich und bedienerfreundlich auch neue Mitarbeiter schnell einarbeiten konnten, haben wir nach und nach jedes weitere Fahrzeug mit Tomtom Pro 8275 Driver Terminals und Link 710 Fahrzeugortungsgeräten ausgestattet.« Die Integration und Anbindung des Webshops dauerten nur zwei Monate. Comuniverse übernahm den Einbau der Hardware-Komponenten in die Fahrzeuge. Zusätzlich installierten und konfigurierten sie die Cartright-App auf den Driver Terminals von Tomtom Telematics. Alles wurde einsatzbereit übergeben.
Disponieren und Touren optimieren ganz einfach per Klick
Die Disposition von Wochenmarkt24 sammelt alle Bestellungen bis 18 Uhr abends. Cartright importiert die Aufträge aus dem Webshop. Das System errechnet anschließend mit den hinterlegten Daten – etwa der Anzahl verfügbarer Fahrzeuge – die optimalen Auslieferungsrouten für die jeweiligen räumlich definierten Gebiete. Der Disponent fügt die Aufträge per Klick entsprechend der Liefergebiete in die Tourenplanung ein, drückt »optimieren« und erhält quasi sofort alle Routenvorschläge mit Zeitberechnung. Er sieht, welche Tour wann und wo zu fahren ist. Dies kann er annehmen, abändern oder auch verwerfen. Sobald er die Vorschläge annimmt, werden die Touren mit der gewählten Route an die Driver Terminals der Fahrzeuge geschickt. Das heißt, in dem Moment weiß die Disposition sehr genau, welches Fahrzeug mit welchen Kunden bestückt wird. Parallel läuft die Abholung bei den Erzeugern vor Ort. Wenn die Fahrer um 20:30 Uhr in der Kommissionierung ankommen, sind die Waren bereits tourengerecht verpackt. Der Fahrer muss letztendlich nichts anderes tun, als das Navigationsgerät anschalten und dann die Tour Kunde für Kunde abfahren. Die Fahrer sehen auf der App den Tourenplan, die Reihenfolge und bestätigen abschließend den jeweiligen Auftrag.
Bessere Auslastung, Zeitgewinn und optimaler Einsatz von Ressourcen
Webfleet und Cartright können damit zwei zentrale Bereiche des Unternehmens wesentlich unterstützen. »Zum einen die Tourenoptimierung und Disposition, zum anderen die vernünftige Navigation der Fahrer, die jetzt von Stopp zu Stopp geführt werden – ohne, dass sie einen Lieferpunkt überspringen können«, erklärt Müller. Früher benötigte Wochenmarkt24 fünf Stunden für 30 Aufträge. Jetzt optimiert das Unternehmen innerhalb einer halben Stunde 160 Aufträge eines Tages. Fahrer können sich nicht vertippen und erhalten optimale, geführte Routen auf Basis der Disponentenvorgaben. »Im Ergebnis haben wir jetzt eine bessere Auslastung der Fahrzeuge und weniger CO2-Belastung. Wir fahren weniger Kilometer und das verringert den Verschleiß«, benennt Kramer erste Vorteile und ergänzt: »Ohne Webfleet und Cartright bräuchten wir mehr Personal in der Verwaltung, mehr Personal in der Auslieferung und hätten Unmengen an zusätzlichen Stunden«. Das Unternehmen gewinnt Zeit. Zeit für das Kerngeschäft und Zeit für die Unternehmensentwicklung. Und nicht zu vergessen: Wochenmarkt24 kann darüber hinaus den Nachweis führen, dass die Fahrer ihre Aufträge ordnungsgemäß beenden und beim Kunden vor Ort waren.
Der Fahrer nutzt hierfür auf seinem Tomtom Pro Driver Terminal ganz normal die Navigation von Tomtom Telematics. Auf dem Navigationsgerät ist die Cartright-App von Loom installiert. Wenn der Fahrer in der App das Auftragsmanagement aufruft, kann er seine kompletten Auftragsdaten einsehen und abarbeiten. »Wir reden hier von kompletten Wocheneinkäufen pro Kunde. Da kommen schnell 40 Produkte pro Warenkorb zusammen«, so Müller. »Das können wir über die App visualisieren.« Der Fahrer sieht immer nur den nächsten Auftrag und kann nicht ohne weiteres zum nächsten Ziel springen – erst nach Abschluss des Auftrages, den er auf dem Driver Terminal quittiert.
Sicherheit und Arbeitsmotivation der Mitarbeiter steigt
Neben der Disposition – für die Webfleet und Cartright eine enorme Zeitersparnis und Arbeitserleichterung bedeutet – überzeugten die positiven Aspekte des Systems von Beginn an insbesondere auch die Fahrer. »Das steigerte letztlich die Arbeitsmotivation, da wir die tägliche Routine und Kommunikation für alle vereinfachen konnten«, freut sich Kramer. Im Straßenverkehr gibt das System zusätzliche Sicherheit. »Unsere Fahrer kommen nicht in die Verlegenheit, selbst Adressen einzugeben oder das gar aus Zeitgründen während der Fahrt zu machen.«
Dass Webfleet und Cartright stabil und fehlerfrei laufen, ist für Wochenmarkt24 ein grundlegender Baustein, um weiter wachsen zu können. Diese Professionalität des Unternehmens im Logistikbereich überzeugt nicht nur aktuelle, sondern auch potenzielle Genossenschaftsmitglieder. »Durch den kontinuierlichen Software-Support stehen wir in regelmäßigem Austausch mit Loom. Das sichert die reibungslose Funktion und wir können uns auf unseren Service konzentrieren.«
In den nächsten Monaten ist gemeinsam mit Loom geplant, den Bereich der Waren-Scannung in das Transportmanagement zu implementieren. Ziel ist es, die volle Transparenz in der Auslieferungskette zu haben. Vom Druck des EAN-Codes beim Erzeuger bis zur Auslieferung beim Kunden kann Wochenmarkt24 dann nachvollziehen, an welchem Punkt der Prozesskette die Ware ist.◂