Eine effiziente Kältetechnik von Daikin sorgt für konstante Kühlung beim Logistiker B+S in Bielefeld. Insgesamt wurden 20 mit dem Kältemittel R-410A betriebenen Zeas Verflüssigersätze auf den Hallendächern verbaut.
Die exakte Einhaltung eines festgelegten Temperaturbereichs ist gerade in der Lebensmittellogistik essentiell. In den zwei neu erbauten Hallen des Logistikdienstleisters B+S GmbH entschieden sich die Verantwortlichen daher für den Einbau von 20 Zeas Verflüssigersätzen von Daikin. Mit einer Gesamtleistung von 900 kW stellte die Integration des Anlagenkonzepts bei B+S ein Großprojekt für alle Beteiligten dar. Diese sorgen für die notwendige Kühlung der Lagerhallen. Die hohe Anzahl an Zeas schafft am Standort in Bielefeld die notwendige Redundanz, sodass ein optimaler Betrieb mit konstanten Temperaturen gewährleistet ist. Die Geräte sparen dank VRV- und Invertertechnologie bis zu 30 Prozent Energie ein, verglichen mit herkömmlichen Kältetechniksystemen.
Stefan Brinkmann und Hans Dieter Schürmeyer gründeten die B+S GmbH Logistik und Dienstleistungen 2001. Heute beschäftigt das Unternehmen über 600 Mitarbeiter. Bei den neun Standorten und dem Fuhrpark mit 60 LKW achten die Geschäftsführer auf Nachhaltigkeit, sowohl in Punkto Umweltschutz, als auch in Bezug auf die Arbeitsbedingungen. Auf einer Gesamtfläche von über 230 000 Quadratmeter deutschlandweit bietet B+S Transport-, Aktionswaren-, Kontrakt- und Lagerlogistik sowie E-Commerce-Fulfillment an.
28 000 Quadratmeter für verschiedenste Anforderungen
Die Grundsteinlegung am neuen Standort erfolgte im Jahr 2016. Nun befinden sich auf den 28 000 Quadratmeter in Bielefeld – davon sind knapp 10 000 Quadratmeter temperiert – Hochregal-, Kommissionier- und Konfektionslager sowie eine Fachbodenanlage.
Die Hallen sind für größtmögliche Flexibilität in trennbare Zonen eingeteilt. Dabei lassen sich verschiedene Temperaturzonen bestimmen: bis +4 °C, bis +16 °C und bis +25 °C. Über eine mit den Anlagen verknüpfte Software und den dazugehörigen Monitor lassen sich die Anlagen genau überwachen. So können die Temperaturen wenn nötig schnell und einfach angepasst werden. Bei Bedarf ist auch eine Tiefkühllagerung bis -25 °C möglich. Die zu kühlenden 10 000 Quadratmeter sind auf zwei Hallen mit 4638 Quadratmeter (Halle A) und 4706 Quadratmeter (Halle B) verteilt.
»Niedrige Kosten und geringe Umweltbeeinträchtigungen«
Das Unternehmen legt mit seinem Green Logistics-Gedanken Wert auf nachhaltige Strukturen. Diese Einstellung trug maßgeblich zur Entscheidung für die Daikin Technik bei. »Ein erster Entwurf sah zum Beispiel eine Kühlung durch ein Wasser-Glykol-Gemisch vor. Dafür sollten je Halle zwei Kaltwassersätze aufgebaut werden. Durch das beteiligte Bauunternehmen Goldbeck wurden wir dann jedoch auf Daikin aufmerksam«, erinnert sich Florian Jahnke, Niederlassungsleiter der B+S GmbH in Bielefeld. »Letztendlich haben wir uns, zusammen mit dem Kunden, für die Zeas-Technik von Daikin entschieden«, so Anlagenbauer Christopher Fratz von der Zimmer & Hälbig GmbH in Bielefeld. »Dabei spielten neben der hohen Energieeffizienz verhältnismäßig niedrige Kosten und eine geringe Umweltbeeinträchtigung eine große Rolle.«
Hohe Effizienz im Teillastbetrieb
Die Anlagen basieren auf der bewährten VRV-Technologie von Daikin und arbeiten dank invertergeregelten Scroll-Verdichtern im Teillastbetrieb besonders effizient. Die Verdichter sind mit der Economiser-Technologie ausgestattet, durch die das Kältemittel zusätzlich unterkühlt wird, was den Nutzkältegewinn steigert. Aufgrund der Integration aller Komponenten der Gewerbekälte in einem System zeichnen sich die Zeas Verflüssigereinheiten durch eine kompakte und standardisierte Bauweise aus. »Ausschlaggebend für die Entscheidung war zusätzlich der Betrieb mit dem Kältemittel R-410A. Damit spart die Technik im Vergleich zu anderen Verbundanlagen rund 30 Prozent an Energiekosten ein. Die geringe Kältemittelfüllmenge erfordert weniger Dichtheitsprüfungen, was für den Kunden einen weiteren Vorteil bei der Wartung darstellt«, erklärt Fratz.
Die Frequenz der Dichtheitsprüfungen wird durch die F-Gase-Verordnung geregelt: Grundlage ist das CO2-Äquivalent der in der Anlage befindlichen Kältemittelfüllmenge. Für Anlagen mit einer Kältemittelfüllmenge mit einem Äquivalent von 5 bis 50 Tonnen ist alle zwölf Monate eine Dichtheitsprüfung vorzunehmen. Mit einer Füllmenge von 7,9 beziehungsweise 23 Kilogramm kommen die Anlagen der B+S GmbH auf ein Äquivalent von 16,5 und 28 Tonnen, womit sie unter diese Regelung fallen. Für eine einfache und schnelle Installation sowie Inbetriebnahme werden die Verflüssigersätze mit einer Kältemittel-Grundfüllung versehen und dann werksgeprüft sowie vorkonfiguriert ausgeliefert.
Redundanz schafft Sicherheit
Um in beiden Hallen am B+S Standort in Bielefeld die erforderlichen Temperaturen zu gewährleisten, wurden insgesamt 20 Zeas Verflüssigersätze auf den Hallendächern verbaut. Die hohe Leistung der Geräte war notwendig, um ganzjährig eine stabile Temperatur für die Lagerung von Lebensmitteln gewährleisten zu können. Die zehn Zeas Systeme in Halle A erreichen eine Kälteleistung von 560 kW und sorgen so für Temperaturen zwischen 1 °C und 4 °C. Weitere zehn Zeas in Halle B regulieren das Klima mit einer Leistung von insgesamt 340 kW auf einen Bereich zwischen 14 °C und 16 °C. So werden die Kälteleistung und die erforderlichen Temperaturen in den Hallen – auch bei Ausfall einer Anlage – durch die übrigen neun Einheiten gesichert. Außerdem ist jedes Zeas-System an zwei Verdampfer angeschlossen, wodurch eine hohe Betriebssicherheit garantiert ist. »Diese Redundanz ist äußerst wichtig für uns, denn nur stabile Temperaturen garantieren frische Ware. Nach knapp zwei Jahren in Betrieb sind wir sehr zufrieden mit der Daikin Technik«, hebt Niederlassungsleiter Jahnke hervor.◂
Jürgen Noltemeyer
Unser Autor
Unser Autor Jürgen Noltemeyer ist Planungsberater bei der Daikin Airconditioning Germany GmbH, Unterhaching.