Für sein flüsterleises, autonomes Be- und Entlade-System TLS 3600 ist Trapo auf der Logimat als »Bestes Produkt« in der Kategorie »Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung« ausgezeichnet worden. Das Unternehmen will damit Verantwortung für Mitarbeiter- und Warensicherheit übernehmen – und einen Ausweg aus dem Personalengpass aufzeigen.
Im Rahmen der Fachmesse Logimat hat der Intralogistik-Anbieter Trapo in Halle 5 das TLS 3600 vorgestellt, eine Lösung für das autonome Be- und Entladen von LKW-Trailern als kontinuierlichen Prozess. Das Team konnte mit einer begehrtem Preis zurückkehren: es wurde als »Bestes Produkt« auf der Logimat ausgezeichnet! »Es sind die Liebe und Leidenschaft für Forschung & Entwicklung, die uns antreiben«, betont Dr. Thomas Gutwald, Geschäftsführer der Trapo GmbH. »Diese Innovationsfreude und das Streben nach sicheren Arbeitsplätzen ist neben dem Nachhaltigkeitsgedanken im Trapo-Leitbild fest verankert. Stolz und dankbar sind wir über die Auszeichnung unseres Trapo Ladungs Systems TLS 3600 in der Kategorie »Identifikation, Verpackungs- und Verladetechnik, Ladungssicherung«. Mit diesem renommierten Preis der Intralogistik-Branche in Händen werden wir bestätigt und angespornt, die Herausforderungen der Zukunft mutig anzugehen!«
Lob der Jury: Standzeiten verringert – Sicherheit erhöht
»Seit Jahrzehnten bemühen wir uns, die Standzeiten der LKW an der Rampe zu verringern«, begründet Fachgebietsleiter und Jurymitglied Prof. Dr.-Ing. Wolf Michael Scheid die Juryentscheidung und lobt: »Trapo bietet eine Verbesserung für Koffer-LKW allgemein, ohne spezielle stationäre Einrichtungen: ein Schritt nach vorn. Wir haben einen Ansatz, der nicht nur an einer Rampe einsetzbar ist und der Toleranzen in der Ausrichtung der LKW toleriert«, lobt Scheid.
Sein Jurykollege, der Fachjournalist Jan Kaulfuhs-Berger, unterstreicht: »Der erste Favorit aus der Verladetechnik ist das Trapo Ladungssystem TLS 3600 zur automatisierten Beladung von Koffer-LKW mit Europaletten. Die Nutzervorteile: Erhöhung der Sicherheit und Zeitersparnis.« Das TLS agiert selbsttätig zwischen Lager und Verladerampe. Kaulfuhs-Berger lobt die Vermeidung von Personenunfällen in der Ladezone. Ausgezeichnet sei auch das Überwachen und Steuern der Shuttle über das ME-System TIM (Trapo Intelligent Managementsystem). In die Bewertung floss zudem ein, dass sich das TLS 3600 in jedes Produktions-, Lager- oder Sequenzierungssystem integrieren lässt: »Die Paletten werden nach Bildung der Reihe direkt verladen; vorteilhaft beispielsweise für den Kühlbereich der Lebensmittelindustrie. Und damit einzusetzen in Care-Bereichen der Lebensmittelindustrie, pharmazeutischen Industrie und Medizintechnik.«
Kein Personal in der Ladezone erforderlich
Flüsterleise ist es in der Ladezone, wo üblicherweise emsiger Staplerverkehr herrscht. Nach Ankunft meldet sich der LKW-Fahrer aus der Wartezone heraus über die Bedienfläche eines Monitors an. Dies löst das automatisierte Be- oder Entladen aus. Auf die Anwesenheit von Menschen wird in diesem unfallträchtigen Bereich verzichtet. Das TLS realisiert den Warenumschlag im Sinne einer effektiven Gesamtlogistik sicher, automatisiert und mit kurzen Wegen.
Das TLS 3600 ist nach Überzeugung des Herstellers mit Hauptsitz in Gescher-Hochmoor bei Münster aufgrund seiner Flexibilität immer die richtige Wahl. Zwei einzelne Mobile ermöglichen zusammen beliebige Kombinationsmöglichkeiten: Die TLS Serie besteht grundsätzlich aus dem autonom agierenden Fahrzeug plus Dock. Das Dock gibt es sowohl als fest installierte, als auch als verfahrbare Variante. Die feste bedient lediglich eine Ladeluke. Bei der verfahrbaren Variante wird das Dock rad- oder schienengebunden nacheinander vor bis zu drei Laderampen positioniert, um am jeweiligen Hub exakt zu verladen. Für die schienengebundene Variante muss geklärt werden, ob am Hallenboden bauliche Veränderungen möglich und gewünscht sind. Beim Fahrzeug kann zwischen einer kabelgebundenen oder akkubetriebenen Version gewählt werden. So ergibt sich – abhängig von der Kundenanforderung – eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten.
24/7 Be- und Entladen in drei zentralen Schritten
Ob konventionelle Technik, Shuttle-Schwarm oder XXL-Shuttle, das jeweils drei Paletten gleichzeitig anliefert: Zunächst werden bis zu drei Paletten auf Fördertechnik nebeneinander in Reihe platziert (Schritt 1) und ausgerichtet. Es folgen die Aufnahme (Schritt 2) und das Verladen der Reihe in den LKW (Schritt 3). Während des Verladevorgangs wird die nachfolgende Palettenreihe gebildet und bereitgestellt. Ein kontinuierlicher Ablauf, der Zeit und Wegstrecke spart.
Seinen Namen erhielt das TLS 3600 von diesem besonderen Feature: Es verlädt in einem Arbeitsgang parallel jeweils drei Paletten à 1200 kg, entsprechend 3600 kg.
Das TLS 3600 ersetzt in Kombination mit Fahrerlosen Transportsystemen die üblichen Gabelstapler-Transporte zwischen Produktion, Lager und Verladezone. Zur Logimat präsentierte Trapo ein serienreifes System mit Komponenten des industrieüblichen Standards. Hard- und Software stammen aus einer Hand, der Kunde hat einen Ansprechpartner für alle Belange. Als weiteres Plus nennt der Anbieter, dass sich das in Serie gehende TLS auch elektrisch in modularem Design vorstelle.
Kompaktes System für Koffer-LKW
Inklusive der Rangierdistanz benötigt das TLS in der Ladezone rund 14 Meter Länge. Das kompakte Trapo Ladungssystem ist inklusive Gabelzinken 4,40 Meter lang, bei eingefahrenem Hubmast lediglich 1,35 Meter hoch, etwa 2,15 Meter breit und nimmt bis zu 3,6 Tonnen Nutzlast auf. Das Eigengewicht liegt unbeladen bei 5,5 Tonnen. Die Förderhöhe beträgt 1,60 Meter. Die Neigung der Verladebrücke soll bei 4 Grad liegen. Für einen 14-Meter-Trailer kann die Beladezeit mit 33 Europaletten – abhängig vom Ladegut – auf etwa 25 Minuten reduziert werden, so das Unternehmen.
Kurze Wege: Flexible Palettenanlieferung über Shuttle
Auf Wunsch wird das TLS 3600 in einen vollautomatisierten Kontext eingebunden – inklusive Anlieferung von Paletten durch einen Shuttle-Schwarm. Als Bindeglied zwischen Hochregal, Warenausgang und Verladesystem bilden die Trapo Transport Shuttle TTS 1200 autonom fahrende Systeme, die Paletten sicher zum TLS 3600 fördern. Alternativ bietet sich das TTS 3600 an, das drei Paletten gleichzeitig transportiert und als Reihe auf das TLS 3600 setzt. Eingebunden in das Trapo Intelligent Managementsystem werden alle Abläufe überwacht und verwaltet – bei Bedarf inklusive Steuerung des Shuttle-Schwarms.
Edelstahl-Variante für die Lebensmittelindustrie
Auch im temperatursensiblen Bereich der Lebensmittelindustrie ist das TLS bereits im Einsatz. Als entscheidenden Vorteil sieht Trapo hier, dass sich Nahrungsmittel dank des kontinuierlichen Beladezyklus nur kurze Zeit im Ladebereich zwischen klimatisiertem Lager und LKW-Kühlkoffer befinden.