Investitionen in Höhe von 600 Millionen hat die Rewe Group für die Erweiterung ihrer Logistik angekündigt. Bis 2025 planen die Kölner sieben neue Läger.
Mitte März hat die Rewe Group eine weitreichende Erweiterung ihrer Logistikkapazitäten bis 2025 angekündigt. »Das dynamische Wachstum unseres Lebensmittelgeschäfts erfordert zusätzliche Läger in ganz Deutschland«, sagte Frank Wiemer, im Vorstand unter anderem zuständig für Logistik. »Ohne eine neue Logistik-Offensive würden wir mittelfristig an Kapazitätsgrenzen stoßen. Das würde sich negativ sowohl auf unsere Kostenstrukturen als auch auf die Qualität der logistischen Dienstleistungen für unsere Märkte auswirken. Deshalb sind sich der Vorstand und die Aufsichtsräte der Rewe Group einig darüber, dass wir in den kommenden vier Jahren zunächst rund 600 Millionen investieren werden.«
Automatisierung soll vorangetrieben werden
Insgesamt ist der Bau von sieben neuen Logistikzentren in den kommenden acht Jahren geplant, die laut Rewe hauptsächlich für das Supermarktgeschäft benötigt werden. »Dabei treiben wir auch die Automatisierung unserer Logistik weiter konsequent voran«, so Wiemer. »Mit unserem Logistikzentrum in Neu-Isenburg haben wir umfassende Erfahrungen mit der Automatisierung gesammelt. Auf dieser Basis können wir jetzt ein jeweils zielgerichtetes Maß an Automatisierung der neuen Läger in Angriff nehmen. Dabei werden wir auch die Voraussetzungen für den späteren Einsatz von Robotern schaffen dort, wo dies erforderlich werden wird.«
Bestandteil des Ausbaus der Rewe-Logistikstrukturen sind nach den Plänen die Lagerprojekte in Henstedt-Ulzburg (Region Nord) und Wölfersheim (Region Mitte) sowie in Magdeburg. In Magdeburg soll ein neues nationales Zentrallager für das Trockensortiment errichtet werden. Mit aktiver Unterstützung der Landeshauptstadt Magdeburg haben dazu die Planungen für die Bebauung eines Grundstücks im Industrie- und Logistik Centrum Magdeburg Rothensee begonnen. Durch die Aufschaltung allein dieser drei Läger sollen insgesamt rund 700 neue Arbeitsplätze in der Rewe Logistik entstehen.◂
TK-Taschen aus Recyclat
Rewe hat Ende April angekündigt, die Tiefkühltragetaschen für Kunden durch eine Alternative zu ersetzen, die weitestgehend aus ressourcenschonendem Recyclingmaterial hergestellt ist und die Kriterien für das Nachhaltigkeitslabel »Blauer Engel« erfüllt. Das Lebensmitteleinzelhandelsunternehmen ist damit in Deutschland nach eigenen Angaben Vorreiter für die Supermärkte. Der Rohstoff, das so genannte Recyclat, stammt aus den Haushaltsabfällen der »Gelben Tonne«, also beispielsweise aus alten Joghurtbechern und Verpackungsfolien. Die neue Tiefkühltragetasche habe dieselben Produkteigenschaften wie die Vorgängerin: sie sei identisch groß, trage ebenso viel Last und halte Produkte gleich lang kühl. »Nach der Auslistung der Plastiktüte im Sommer 2016 komplettiert Rewe damit die Umstellung des Tragetaschenangebotes auf nachhaltigere, wieder verwendbare Alternativen«, erklärt Peter Maly, Vertriebsgeschäftsführer der Rewe Markt GmbH, den Schritt. Rewe verweist darauf, dass man bereits zuvor als eines von wenigen Handelsunternehmen auf eine Aluminiumschicht in der Tiefkühltragetasche verzichtet habe, um die wertvolle Ressource zu schonen. Zudem würden Verbundstoffe die Wiederverwertbarkeit erschweren. Die neuen Tiefkühltragetaschen bestehen zu mindestens 80 Prozent aus geschäumter, ressourcenschonender Recyclat-Folie (LDPCR). Für Rewe werden nach Angaben des Unternehmens jährlich rund zwei Millionen Tiefkühltragetaschen produziert. Die vorhandenen Bestände an Tiefkühltragetaschen werden in den Supermärkten noch verkauft. Der Preis bleibt unverändert bei 0,49 Euro.