Statt Stretchfolie benutzt das österreichische Handelsunternehmen Spar wo notwendig wiederverwendbare Kunststoffplatten an den Rollbehältern und spart mit dieser umweltfreundlichen Transportsicherung namens Roll-Safe im Jahr 70 000 Euro.
Die österreichische Spar Warenhandels-AG setzt im Food-Einzelhandel auf die umweltfreundliche Transportsicherung für Rollbehälter der RS-Systems GmbH aus dem österreichischen Schärding. Statt viel Geld in die nur einmal verwendbare Stretchfolie zur Ladungssicherung zu investieren, spart das Handelsunternehmen mit den umweltfreundlichen, leichten und hoch belastbaren Strukturkammerplatten nach Angaben des Anbieters 70 000 Euro im Jahr. Um komplett auf Folie zu verzichten, zieht das Unternehmen sogar in Betracht, in Zukunft auch im automatischen Zentrallager Wels auf Stretchfolie zu verzichten und manuell die Roll-Safe Kunststoffplatten einzusetzen. Neben den Kosten für weitere Anschaffungen von Wickelanlagen fiele dann auch die Unterhaltung und Reparatur der Maschinen weg. Im Vergleich dazu stehen die Anschaffungskosten für die Platten und der Mitarbeitereinsatz für die manuelle Anbringung. Dies lohne sich aber in jedem Fall. »Wir arbeiten daran, 2019 die Folie zur Transportsicherung abzuschaffen«, sagt Talitha Meisl, Leiterin des zentralen Lagerwesens bei Spar.
20 000 Meter Folie pro Tag
Spar mit Sitz in Salzburg betreibt in Österreich, in Kroatien, Slowenien sowie in Norditalien und Ungarn 3174 Lebensmittelmärkte und machte 2018 mit Supermärkten, Einkaufszentren und Sporthandel erstmals einen Umsatz von mehr als 15 Milliarden Euro. In Österreich werden täglich tausende Tonnen von Lebensmitteln aus den sechs Regionallagern und dem Zentrallager in Wels auf Rollbehältern zu den Verbrauchermärkten transportiert. Unter der Annahme, dass durchschnittlich täglich 1000 Rollcontainer ein Lager verließen, die mit jeweils 20 Meter Folie umwickelt waren, ist man schnell bei einem Müllberg von 20 000 Meter Folie pro Tag. Dieser gehört bei Spar jedoch längst der Vergangenheit an. Der Konzern nutzt nach einer erfolgreichen Testphase im Regionallager Marchtrenk seit 2015 die patentierte Lösung der RS-Systems GmbH auf dem österreichischen und kroatischen Markt. Roll-Safe schont nicht nur die Umwelt, sondern spart vor allem Geld, betont der Anbieter. »Mit der umweltfreundlichen Lösung reduzierten wir die Kosten um derzeit circa 70 000 Euro im Jahr«, erklärt Meisl.
Platte mit vier Haken an den Vertikalstreben eingehakt
Statt Meter um Meter Folie um den Rollbehälter zu wickeln, sichern nun seitlich zwei hoch belastbare Strukturkammerplatten von Roll-Safe die Ware des österreichischen Handelskonzerns. Wenn Rollbehälter in der Filiale entleert werden, werden die Platten lose im Markt gesammelt und an den Großhandel zurückgeschickt. So können sie wieder an den nächsten kommissionierten Rollbehälter zur Transportsicherung angebracht werden. Laut RS-Systems Geschäftsführer Martin Köllner sind mittlerweile bis zu 22 000 Rollplatten an Spar ausgeliefert. Der Konzern entschloss sich für die Variante »Roll-Safe flexible«. Dabei wird die Platte mithilfe von vier Haken an den Vertikalstreben des Roll-Containers eingehakt. Dadurch lässt sich das System schnell abnehmen und ebenso rasch wieder festmachen. Die Haken sind an Bändern aus einer Latex-Textil-Mischung befestigt. Gummibänder wären aufgrund der höheren Verletzungsgefahr zu gefährlich.
Kartentaschen erleichtern Kommissionierung
Laut Meisl ist die Beladung der Behälter mit Roll-Safe zeitsparender und sicherer. Der Konzern nutzt die patentierte Lösung für den Transport der Molkereiprodukte sowie für Wurst und Käse. Für alle anderen Lebensmittel im Trockensortiment oder bei Obst und Gemüse werden Textilgurte verwendet. Seit sich Roll-Safe im Lageralltag durchgesetzt hat, gehen viel weniger Verpackungen von Molkereiprodukten kaputt. Das Handelsunternehmen greift dabei auf eine Sonderanfertigung der RS-Systems GmbH zurück. »Wir haben die Platten für das Unternehmen breiter anfertigen lassen. Dadurch gewährleisten wir eine noch bessere Transportsicherung«, sagt Köllner, für dessen Unternehmen eine Sonderanfertigung kein Problem ist. Zudem hat Spar nun die Möglichkeit, Kartentaschen an den Platten anzubringen, welche die Kommissionierung um ein Vielfaches erleichtern. Die Platten können mehrere Jahre benutzt werden. Die Resonanz der Platten ist deshalb sowohl in den einzelnen Lagern als auch in den Lebensmittelmärkten durchweg positiv.
Für Meisl hat Roll-Safe noch einen nicht unerheblichen Vorteil: »Rollbehälter mit den Platten lassen sich im LKW viel einfacher und Zeit sparender manipulieren als mit Folie umwickelte. Diese klebten beim Transport nämlich ständig aneinander fest«, sagt die Leiterin des zentralen Lagerwesens. Aufgrund der verschweißten Kanten und der glatten Oberfläche lässt sich Roll-Safe zudem leicht reinigen. Mit der entsprechenden Farbe beziehungsweise dem Firmenlogo kann Spar seine Corporate Identity und ein sauberes Bild nach außen nun noch besser vermitteln. Auch eine Nutzung der Platten als Werbefläche für Partnerunternehmen ist denkbar.
Bis Ende des Jahres Umstellung auch im Zentrallager geplant
Neben der Kostenersparnis steht für die Spar Gruppe vor allem der Umweltgedanke im Vordergrund. Nach den sechs österreichischen Regionallagern, die bereits alle auf die Transportsicherung von Roll-Safe umgestellt wurden, will Spar bis Mitte oder Ende des Jahres auch das Zentrallager in Wels umrüsten, um komplett auf Folie zu verzichten. Somit wären die Wickelmaschinen, mit deren Hilfe die Rollbehälter nur noch dort maschinell verpackt werden, überflüssig. Dadurch würde das Unternehmen zusätzlich zum Verpackungsmaterial auch die Kosten für die Unterhaltungs-, die Reparatur- und die Anschaffung der Maschinen sparen.◂
Quelle (alle Bilder): Press’n’Relations und Spar