Das veränderte Konsumentenverhalten stellt die Fleischindustrie und Lebensmittelhändler vor logistische Herausforderungen. Bei Edeka Nord unterstützt maßgeschneiderte Automatisierung von Knapp beim Erreichen von maximaler Frische in den Regalen.
Der Trend im Verkauf von abgepackten Wurst- und Fleischwaren geht in Richtung Kleinmengen. Die kleineren Packungsgrößen erfordern eine erhöhte Lagerkapazität und auch verkürzte Lieferintervalle. Edeka Nord erwartet aufgrund dieser Entwicklungen, dass Filialen in Ballungszentren zwei Mal täglich ausgehend vom Distributionszentrum Lüttow-Valluhn an der Landesgrenze Mecklenburg-Vorpommern/Schleswig-Holstein beliefert werden müssen. Damit das Edeka Nordfrische Center für diese Entwicklungen gerüstet ist, entschied sich das Unternehmen für die Realisierung einer maßgeschneiderten Automatisierungslösung von Knapp.
Individualisierung von Filialbestellungen
Im Edeka Nordfrische Center werden verpackte Fleisch- und Wurstwaren für den Versand an insgesamt 650 Edeka-Märkte vorbereitet. Die einzelnen Filialen können bei ihren Bestellungen aus 2500 unterschiedlichen Wurst- und Fleischwaren wählen. Das Sortiment kommt zum Teil aus der eigenen Produktion und zum anderen von externen Betrieben. Die Einzelhändler der Edeka-Genossenschaft werden wöchentlich drei bis sechs Mal mit frischen Waren beliefert. Dabei stehen die individuellen Bedürfnisse, Bestellungen und Lieferintervalle der Filialen im Mittelpunkt. Die modernen Technologien von Knapp sollen reibungslose logistische Prozesse ermöglichen und so eine pünktliche Lieferung in der idealen Liefersequenz sicherstellen.
Effiziente Prozesse für eine filialgerechte Lieferung
Waren, die direkt von der eigenen Produktion stammen, gelangen über eine Förderstrecke in den Kommissionier- und Versandbereich. Dort werden sie bis zur weiteren Bearbeitung im OSR Shuttle von Knapp zwischengelagert. Das Lager- und Kommissioniersystem bietet in zehn Gassen auf 24 Ebenen 70 000 Stellplätze für eine platzsparende Lagerung und Bearbeitung von Aufträgen. Waren von externen Produzenten kommen in den Wareneingangsbereich zur Erfassung. Diese werden entweder an automatischen Depalettier- und Entstapelmaschinen oder an manuellen Arbeitsplätzen für die Einlagerung in das System vorbereitet. Die Maschine entstapelt die Gebinde, die auf Paletten ankommen, automatisiert. Dieser Prozess erfolgt auf effiziente Weise, indem immer zwei Behälter gleichzeitig vom Stapel getrennt werden. Kartons und Behälter gelangen über die Behälterfördertechnik von Knapp direkt ins OSR Shuttle.
Individuelle Zusammenstellung von Bestellungen
Die einzelnen Filialen von Edeka können individuelle Mengen aus dem gesamten Sortiment abrufen. Je nach Umschlagshäufigkeit erfolgt die Zusammenstellung der Aufträge in unterschiedlichen Bereichen. Für Schnelldreher stehen Durchlaufregale zur Verfügung. Knapps Kisoft Pick-to-Light führt hier die Mitarbeiter durch den Kommissionierprozess. Lichtsignale zeigen an, in welchem Behälter sich die Artikel für die Bestellungen befinden. Die Mitarbeiter entnehmen und scannen ihn. Danach legen sie ihn in den entsprechenden Auftragsbehälter. Die Versorgung mit Quellbehältern übernimmt das Shuttlesystem.
Für Mittel- und Langsamdreher stehen ergonomische Ware-zur-Person-Arbeitsplätzen zur Verfügung. Die Easyuse-Benutzeroberflächen sollen eine einfache und intuitive Arbeitsweise ermöglichen. Alle relevanten Informationen werden dem Mitarbeiter angezeigt. Die Arbeitsplätze entlasten sie von körperlich belastenden Tätigkeiten. Einerseits sind die Arbeitsabläufe ergonomisch gestaltet, andererseits werden die Wegstrecken bei der Kommissionierung reduziert. Dies führt zu einer erhöhten Produktivität und Mitarbeiterzufriedenheit, so Knapp.
Vorbereitung für die Filialbelieferung
Sobald alle Behälter in Individual- und Vollmengen fertiggestellt sind, beginnt die Auslagerung aus dem Shuttlesystem in optimaler Reihenfolge. Die Hauptkriterien sind dabei die filialgerechte Zusammenstellung sowie eine hohe und stabile Packdichte.
An sechs vollautomatischen Stapelmaschinen erfolgt die Beladung der Behälter auf die verschiedenen Ladehilfsmittel. An Spitzentagen werden bis zu 40 000 Behälter für die Belieferung von Edeka -Märkten vorbereitet. Je nach Kundenanforderungen wird auf Rollbehälter, Paletten oder Thermobehälter palettiert. Thermobehälter kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn ein langer Transportweg bevorsteht, um die Kühlkette optimal einzuhalten.
Maßgeschneiderte Software für optimales Zusammenspiel
Für ein einwandfreies Zusammenspiel der unterschiedlichen Komponenten und Prozesse sorgt die Software von Knapp. Das individuell zugeschnittene Paket von Kisoft steuert den gesamten Warenfluss und hilft dadurch sicherzustellen, dass die Regale der Edeka-Märkte täglich mit frischen Waren befüllt sind.
Matthias Biermann, Werkleitung des Fleischwerks Edeka Nord, erklärt wie die Software auch die flexible Personalplanung unterstützt: »Die Lösung von Kisoft bietet uns Vorteile beim Einsatz unserer Mitarbeiter im Lager. Ob in der Kommissionierung, in der Verladung oder auch im Wareneingang – die Oberflächen der Anwendungen sind ähnlich und leicht zu erlernen.«
Kommunikation mit allen Systemen
Das Lagerverwaltungssystem Kisoft Appsuite begleitet die Bestellung ab der Auftragsübermittlung aus dem übergeordneten SAP-System. Das Warehouse Management System (WMS) wickelt sämtliche Prozessschritte der Auftragsplanung ab. Schon bei der Einlagerung werden alle relevanten Informationen erfasst, sodass das System daraus intelligente Lagerstrategien ableiten kann. Für die Bearbeitung von Einzelstücken berechnet die Software, welcher Artikel für welchen Behälter bestimmt ist. Dabei wird das Volumen optimal genutzt und Trennkriterien zwischen den Sortimenten eingehalten. »Der Einzelhandel fordert die getrennte Lieferung von bestimmten Artikeln aus bestimmten Sortimenten. Kisoft sorgt dafür, dass in der Kommissionierung keine Vermischung erfolgt«, erklärt Werkleiter Biermann.
Für das Edeka Nordfrische Center bietet die Software diverse Vorteile: Das System kennt zu jeder Zeit die Lagerbestände in allen Bereichen. Das ermöglicht eine optimale Verplanung von Kundenaufträgen und Auslieferungstouren.
Effiziente Auftragsabwicklung und Shop-Friendly Delivery
Die Knapp-Software Kisoft WCS (Warehouse Control System) berücksichtigt die aktuelle Verfügbarkeit und Auslastung der einzelnen Kommissionierbereiche und Stapelmaschinen. Neue Aufträge werden so auf die Bereiche verteilt, dass die Durchlaufzeiten möglichst kurz sind und die Bereitstellung der Waren für die Auslieferung immer zum richtigen Zeitpunkt erfolgt. Daneben steuert Kisoft WCS auch die Palettierung auf die Ladehilfsmittel. Die Software berücksichtigt dabei immer die optimale Reihenfolge für die einzelnen Filialen und der Platz wird optimal genutzt.
Maßgeschneiderte Lösungen für die Filialbelieferung
Die Lösungen, die Knapp für den stationären Liebensmittelhandel bietet, reichen von voll- bis teilautomatisch, angepasst an die Anforderungen der Kunden. Ein hoher Automatisierungsgrad minimiert das Ausfallsrisiko für Lebensmittelhändler. Flexible Erweiterungen und Anpassungen helfen, die Lösungen an veränderte Konsumentenbedürfnisse anzupassen. Daneben sind sie optimal auf schwankende Auftragsstrukturen ausgelegt, betont Knapp.
Im Lebensmittelhandel ist es von großer Bedeutung, dass die Lebensmittel frisch und unversehrt in den Regalen zur Verfügung stehen. Da jede Filiale anders aufgebaut ist, muss die Lieferung an das jeweilige Shop-Layout angepasst sein. Die richtige Reihenfolge auf dem Ladehilfsmittel spielt dabei eine entscheidende Rolle. Mithilfe der Automatisierungslösungen von Knapp erfolgt die Auftragszusammenstellung flexibel und erleichtert die Arbeit für die Mitarbeiter sowohl im Lager als auch in den Filialen.
Flexibles Reagieren auf Schwankungen
Flexible Case Picking von Knapp macht eine Anpassung an branchenbedingte Schwankungen möglich, so der Intralogistiker aus Hart bei Graz. Trotz Teilautomatisierung könne so dieselbe Leistung wie bei einer vollautomatischen Lösung erbracht werden, jedoch mit einem weitaus geringeren Investitionsvolumen. Händler können flexibel auf Spitzen reagieren, ohne das komplette Lager auf diese Höhen auszulegen. Durch diese skalierbare Anpassung an Schwankungen im Auftragsaufkommen erreichen Lebensmittelhändler maximale Flexibilität und Ausfallsicherheit.
Platzsparende Bearbeitung von Standardgebinden
In der Filialbelieferung überwiegen oft schwere Standardgebinde. Ob Klappboxen von Pooldienstleistern oder Kartons. Das Handling stellt aufgrund des hohen Gewichts eine enorme körperliche Belastung dar. Mithilfe der vollautomatischen Fast Picking-Lösung von Knapp ist es möglich, unterschiedliche Standardgebinde für die Aufträge schnell und effizient zusammenzustellen. Ein umfangreiches Sortiment an frischen Lebensmitteln – von Fleisch- und Wurstwaren, über Molkereiprodukte bis hin zu Obst und Gemüse – wird mit der platzsparenden Lösung fehlerfrei und wirtschaftlich bearbeitet, verspricht der Anbieter. Durch die Umstellung auf eine vollautomatische Bearbeitung dieser Standardgebinde werde die physische Belastung der Mitarbeiter auf ein Minimum reduziert.◂