Bauprojekte im Raum Nürnberg, München und Kopenhagen sind im Sommer von der Nagel-Group gestartet worden. Sie sind Teil eines Programms, das laut Unternehmensangaben in den kommenden zehn Jahren bis zu einer Milliarde Euro umfassen soll.
Sommerferien sehen anders aus: Die Nagel-Group hat im Juli und August gleich drei Projekte aus dem Bereich der temperaturgeführten Logistik vorangebracht: eine Multi-Temp-Anlage in Nürnberg, ein Multi-Temp-Logistikzentrum für den Großraum München und der Bau eines neuen Standortes im dänischen Ringsted.
Den symbolischen ersten Spatenstich für den Ausbau ihres Standortes Nürnberg zu einer Multi-Temp-Anlage hat die Nagel-Group am 25. August durchgeführt. Ein automatisiertes Hochregallager, Photovoltaikanlagen und Lagerkapazitäten für alle Temperaturbereiche sind dort geplant, rund 10 500 Quadratmeter Logistikfläche kommen neu hinzu auf dem knapp 60 000 Quadratmeter großen Grundstück im Gewerbegebiet Nürnberg-Feucht direkt an der A6. »Rund 27 000 Paletten werden wir hier künftig bei bis zu -24 °C einlagern können«, berichtete Stephan Speckner, Niederlassungsleiter der Nagel-Group in Nürnberg. Zudem bietet der Erweiterungsbau Platz für weitere logistische Dienstleistungen wie Konfektionierung und Kommissionierung auf zusätzlichen 2200 Quadratmetern. »Mit unserem Frischebereich und unserem Umschlagslager entsteht in Nürnberg ein wichtiges Drehkreuz für Lebensmittellogistik in allen Temperaturbereichen. Von hier verschicken wir die Molkereiprodukte, Süßigkeiten sowie Fleisch und Wurstwaren unserer Kunden nach ganz Deutschland und Europa«, so Speckner.
Die Erweiterung in Nürnberg ist Teil der größten Modernisierungsmaßnahmen der Firmengeschichte. »Wir investieren massiv in unser Standortnetzwerk«, sagt André Pleines, Executive Director Real Estate bei der Nagel-Group. »Wir haben bereits erste Erweiterungsprojekte in Bochum und in Buxheim im Allgäu erfolgreich abgeschlossen, weitere Bauprojekte stehen kurz vor dem Startschuss – und wir sind dauerhaft auf der Suche nach weiteren interessanten Optionen, um unser Standortnetzwerk zu erweitern. In den kommenden zehn Jahren werden wir 800 Millionen bis 1 Milliarde Euro in die Modernisierung des Unternehmens investieren, in Bauprojekte sowie in die IT-Infrastruktur und die Betriebsausstattung.« Für den Ausbau des Standortes Nürnberg werden 60 Millionen Euro bereitgestellt. Die Fertigstellung ist für Herbst 2023 geplant.
Die Multi-Temp-Anlage in Nürnberg werde mit modernster Kühltechnik ausgestattet, so Pleines. »Unsere Neubauten werden möglichst energieeffizient und ressourcenschonend konzipiert.« Neben der Erweiterung der Lagerkapazitäten entsteht eine große LKW-Werkstatt für die Region sowie ein Parkhaus mit 208 Stellplätzen. »Hier errichten wir acht Ladesäulen für E-Fahrzeuge, alle neuen Gebäudeteile werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet«, ergänzt er. Der erzeugte Strom werde direkt am Standort verbraucht. »Wir haben einen großen Energieverbrauch, daher hat das Thema Nachhaltigkeit bei unseren Bauvorhaben eine besondere Bedeutung.« Die Gebäude in Nürnberg werden mit modernen Dämm- und Isoliermaßnahmen ausgestattet, zudem werde eine Kühlanlage mit geringem Kältemitteleinsatz bei intensiver Wärmerückgewinnung installiert.
Baustart in Schweitenkirchen erfolgt
Ein Großprojekt hat Nagel auch für die südliche Metropolregion München gestartet. Mit dem ersten Spatenstich Ende Juli hat der Ausbau des Logistikstandortes Schweitenkirchen begonnen, neue Tiefkühlhallen mit einer Kapazität von 13 200 Palettenstellplätzen entstehen bis Ende 2023. Die neuen Logistikhallen werden auf einem 23 000 Quadratmeter großen Grundstück errichtet. Für die Weiterentwicklung des rund 40 Kilometer nördlich der Landeshauptstadt gelegenen Logistikzentrums zu einer Multi-Temp-Anlage investiert die Nagel-Group rund 40 Millionen Euro. »Das Logistikzentrum in Schweitenkirchen ist für den Süden Deutschlands und die Verbindung von und nach Österreich von enormer Bedeutung für die Nagel-Group. Diese Erweiterung verschafft uns unter anderem im Tiefkühlbereich ganz neue Möglichkeiten«, erklärte Christian Berlin, Executive Director Logistics bei der Nagel-Group.
Im Gewerbegebiet Schweitenkirchen ist die Nagel-Group bereits im Bereich Frische und Trocken auf 20 000 Quadratmetern Logistik- und Umschlagsfläche tätig. Das Real Estate Team der Nagel-Group wird das Großprojekt zur Erweiterung der Tiefkühl-Kapazitäten steuern, die Fertigstellung ist für Ende 2023 geplant.
Mehr Distributionsflexibilität für das östliche Dänemark
Mitte August hat Nagel auch bekannt gegeben, mit dem Bau des neuen Standortes im dänischen Ringsted begonnen zu haben. Auf einem Grundstück von 26 000 Quadratmetern entsteht ein neues Umschlagslager für die Temperaturbereiche Tiefkühl und Frische. Für die Entwicklung des neuen Standortes investiert die Nagel-Group knapp 7 Millionen Euro. Bis Mitte 2023 soll das neue Logistikzentrum mit einer Fläche von 1400 Quadratmetern und 18 Toren fertiggestellt sein. Das Grundstück in dem Business Park Ringsted bietet der Nagel-Group ausreichend Möglichkeiten für zukünftige Erweiterungen der Logistikflächen, so das Unternehmen. »Durch den Bau eines neuen Logistikstandortes kann die Flexibilität der Distribution insbesondere für das östliche Dänemark erhöht werden«, so Ole Brødsgaard, Co-Managing Director Nordics. »Der Standort bietet uns ideale Voraussetzungen, um Kopenhagen als auch andere nordische Länder stärker in das Netzwerk der Nagel-Group zu integrieren.« Das neue Logistikzentrum in Ringsted liegt künftig 65 Kilometer westlich von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen.
Das neue Crossdocklager entsteht unter Berücksichtigung hochmoderner und energieeffizienter Bauanforderungen. »Die Verwendung von nachhaltigen und hochisolierenden Materialien sind für unsere Bauprojekte ein relevanter Schritt zur Realisierung einer ökologieorientierten Logistik«, stellte Pleines heraus.
»Wir freuen uns, mit dem Bau im Business Park Ringsted beginnen zu können. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde war angenehm und effizient, sowohl in Bezug auf den Kauf als auch auf den Dialog zur Erlangung der Baugenehmigung«, lobt Brødsgaard.