Das Konzept, Planungs- und Bauleistungen aus einer Hand zu beziehen, gewinnt bei Tiefkühlhäusern an Relevanz, so der Generalunternehmer Köster. Er betreibt ein eigenes Kompetenz-Center für Logistikimmobilien.
Beim Bau neuer Tiefkühlhäuser verschränken sich Planung und Umsetzung immer stärker. »Neben der Wirtschaftlichkeit spielen hierbei vor allem klare Verantwortung und die Reduktion von Schnittstellen eine wichtige Rolle«, bestätigt Ulrich Wippermann, Geschäftsführer Kompetenz-Center Logistikimmobilien beim Baudienstleister Köster, den Trend. Die Verzahnung nehme bei der Erstellung von Logistikimmobilien generell zu, aufgrund des vergleichsweise hohen Anteils an Technischer Gebäudeausrüstung gelte sie für Tiefkühlhäuser aber in gesteigertem Maße.
Von der Teilleistung zum Komplettangebot
Generalunternehmen wie die Köster GmbH stellen sich in spezialisierten Bausegmenten wie Logistikimmobilien zunehmend als sogenannte Komplettdienstleister auf. Wer eine neue Lagerhalle oder ein neues Tiefkühlhaus bauen möchte, erhält bei Bedarf alle benötigten Leistungen aus einer Hand: Planung durchführen, behördliche Genehmigungen einholen und Ausbaugewerke koordinieren. »Der Kunde hat bei diesem Ansatz zahlreiche Vorteile«, so Wippermann gegenüber Frischelogistik. »Vornehmlich spart er Zeit und Ressourcen, weil ein Ansprechpartner alle Leistungen abdeckt. Dank der frühen Einbindung entsteht hohe Transparenz, die wiederum zu belastbarer Planungssicherheit führt.« Dadurch sei bereits bei Vorlage des Bauentwurfs ein verbindliches Festpreisangebot möglich – nachträgliche Korrekturen nicht ausgeschlossen.
Die Köster GmbH mache sich Wiederholungseffekte und die kontinuierliche Verbesserung von Standards zunutze, um Qualität, Durchsatz und damit letztlich die Wirtschaftlichkeit zu optimieren. Kritiker sehen die Gefahr, dass eingespielte Projekt- und Bauleiter-Teams sich selbst immer weniger hinterfragen – quasi eine Art Tunnelblick entwickeln. »Das Gegenteil ist der Fall«, argumentiert Wippermann. »Kunden binden uns als Kompetenz-Center für Logistikimmobilien immer früher in den Entwicklungsprozess ein, weil wir eine ganzheitliche Sicht auf ein Projekt bieten. Eben weil wir die Erfahrung mitbringen, können wir Details hinterfragen, mögliche Stolpersteine früh identifizieren und direkt beseitigen.«
Frühe Einbindung aller Beteiligten
In dieses Bild passt, dass auch die ausführenden Unternehmen früh in ein neues Projekt eingebunden werden. Es sei inzwischen üblich, bereits zu Beginn der Planungsphase von Tiefkühlhäusern die TGA-Experten aus dem eigenen Haus mit denen des Nachunternehmers an einen Tisch zu bringen. »Es geht um die beste Lösung für den Kunden. Die erzielen wir, wenn wir unser individuell auf die Kundenanforderungen abgestimmtes Stützenraster als Aufsatzpunkt für die Ausführungsplanung nutzen, die dann bereits mit den wichtigsten Gewerken abgestimmt ist«, sagt Wippermann. Auf diese Weise brächten sich alle Fachleute zielführend ein und würden einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass der Kunde profitiert. Die gemeinsame Abstimmung nach dem Prinzip Planen und Bauen aus einer Hand führe so zudem zu einer verbesserten Koordination der Gewerke und damit einer deutlich höheren Terminsicherheit.◂