Die Technik kommt von einem portugiesischem Uni-Spin-off, Unterstützung von etablierten deutschen Kühlfahrzeug-Unternehmen: Die Firma Addvolt will Diesel-Kühlmaschinen elektrifizieren und nutzt dafür eine leistungsstarke 400 Volt Batterie.
Antriebe von Kühlmaschinen sollen energieeffizient, sauber und leise sein, dürfen keine Feinstaubbelastung darstellen und sollen wartungsarm sein. Mit den herkömmlichen Dieselaggregaten ist das kaum zu realisieren. Hier sehen die Power-Electronic-Spezialisten von Addvolt ihre Chance, sie sind überzeugt, das Problem gelöst zu haben: seit 2014 arbeiteten sie an einem elektrischen Antrieb, der jede marktübliche Kühlmaschine antreiben kann, testeten diesen ausführlich in der Praxis und präsentieren das Ergebnis jetzt auf der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover.
Laden und rekuperieren

Wie hier beim Motorwagen kann das Addvolt-System ebenso beim Kühltrailer oder Kühltransporter eingesetzt werden.
Das System ist einfach: Das Kühlfahrzeug wird mit einer leistungsstarken 400 Volt Batterie ausgerüstet und diese wird mit der Kühlmaschine verbunden. Das Kühlaggregat kann dann ausschließlich im Elektromodus betrieben werden. Die Notwendigkeit des Dieselantriebes entfällt. Was im Ergebnis einfach klingt, bedarf technologisch großen Know-Hows in Power Electronics und Konvertertechnik.
Die Batterie kann sowohl über das Stromnetz beim Parken geladen werden als auch während der Fahrt. Bei letzterem wandelt ein eingebauter Generator Bremsenergie in elektrische Energie um und speist diese in die Batterie ein, ähnlich wie beim seit 2009 in der Formel 1 verwendeten »Kers«. Das patentierte Addvolt-System kann nach Angaben des portugiesischen Unternehmens bei jedem LKW-Typ und mit jedem Kühlmaschinenfabrikat eingesetzt und sogar bei existierenden Fahrzeugen nachgerüstet werden: beim 3,5 Tonner, beim Verteiler-LKW und beim Sattelauflieger (derzeit noch ohne Generator).
Modernes System mit bewährten Partnern
Die Vorteile sind für das Technologieunternehmen klar: Kaum Lärm, kein CO2 und keine Feinstaubbelastung. Man verzeichne nicht nur einen drastisch reduziertern Dieselverbrauch, sondern auch deutlich weniger Wartungsbedarf. Und das elektrische System ermögliche eine leise Anlieferung und, ebenfalls aufgrund der geringen Lautstärke, zufriedene Fahrer.
Zu sehen ist das System auf der IAA nicht nur bei Addvolt. Auch Peter Kiesling, bekannt für seine stetige Suche nach sinnvollen Neuerungen, ist eine Partnerschaft mit Addvolt eingegangen und zeigt auf seinem Stand Fahrzeugbau Kiesling in Halle 27 D15 die Batterielösung mit Generator auf einem schweren Verteilerfahrzeug. Außerdem ist ein 3,5 Tonner bei Fahrzeugbau Kiesling zu sehen mit einer alternativen Generatorlösung.
Für den Service der neuen Batterie-Systeme ist tkv aus Ulm (Halle 27 Stand C05) als Partner von Addvolt verantwortlich. So erhält der Flottenbetreiber ein modernes elektrisches Antriebssystem von starken, bewährten Partnern.
Gegründet wurde Addvolt 2014 von den vier jungen portugiesischen Elektroingenieuren Bruno Azevedo, Miguel Sousa, Ricardo Soares und Rodrigo Pires. Es hat seinen Sitz in Porto und ein deutsches Büro im pfälzischen Kirrweiler; im Beirat von Addvolt sitzt der ehemalige TBV-Geschäftsführer Dr. Bertold Biffar. ◂
Addvolt ist auf der IAA Nutzfahrzeuge in Halle 27, Stand C18.