So hoch die Ansprüche an einen Kühlraum heutzutage sind, so breit ist auch deren Einsatz-gebiet: vom kleinen Dry-Age-Reiferaum bis zum großen Tiefkühllager. Kramer Kühlraumbau liefert dabei das Komplettpaket.
»Ideen bewegen« bedeutet für die Kramer GmbH, das ursprüngliche Handwerk mit moderner Technik zu verbinden, um sich stets den wechselnden Ansprüchen anpassen zu können. Und dabei besticht das südbadische Unternehmen durch branchenübergreifende Kompetenz in den drei Geschäftsbereichen Kühlraumbau, Dämmtechnik und Ladenbau. Mit rund 270 Mitarbeitern ist die Kramer GmbH eu-ropaweit vertreten. Das Unternehmen bietet ein Komplettpaket: angefangen bei der Innenausstattung wie Boden, Wände und Türen bis hin zur Außengestaltung der Fassade liefert der Mittelständler alles rund um den Kühlraum.
Stark im Großmarkt
Im Januar dieses Jahres wurde mit der Eröffnung von Schmidts Markt XL in Bad Säckingen gezeigt, wie ein Edeka-Markt modernste technische Standards in exklusivem Design mit regionaler Qualitätsware verbinden kann. Auf rund 3000 Quadratmeter Gesamtverkaufsfläche wird dem Kunden ein einmaliges Verkaufserlebnis geboten. Der Markt besticht direkt auf den ersten Blick durch auffällige Highlights. Das Herzstück bildet der wohl deutschlandweit einzigartige Käseturm. Hier wurde aus der Not eine Tugend gemacht, denn statt in der Breite wird der Käse hier deckenhoch gelagert. Kramer Kühlraumbau lieferte die Glastüren und Decke für den ungewöhnlichen Turm. Auffällig ist außerdem die großflächige Verglasung auf der Empore, durch die die Kunden direkt vom Markt oder Café-Sitzbereich Einblick in Küche und Produktion bekommen. Der Wunsch nach mehr Transparenz innerhalb des Marktes wurde hier vollends erfüllt. Beim Bau der Kühl- und Tiefkühlräume im Markt und der Großküche hat Kramer Bodenbeläge in der geforderten Rutsch-festigkeitsklasse verwendet. Diese sind begeh- und befahrbar.
Auch unter den Cash-and-Carry-Märkten von Edeka wurde Ende 2017 mit der Filiale in Hohberg ein neues Flaggschiff eröffnet. Es sei der modernste seiner Art, meint Edeka-Südwest-Geschäftsführer Rudolf Matkovic. Beim Tiefkühl- und Mopro-Lager sowie den Verarbeitungsräumen für Fleisch, Fisch und Obst kam Kramers langjährige Erfahrung im Kühlraumbau zum Einsatz.
Mit dem Hamberger Großmarkt in Berlin eröffnete im Dezember 2015 nach eigenen Angaben der größte Frischemarkt für Köche und Einzelhändler Deutschlands. Neben Besonderheiten wie dem »Marktplatz der Frische« und eindrucksvollen Bedientheken im außergewöhnlichen Design stechen auf 13 000 Quadratmeter Verkaufsfläche besonders die verglasten Kühlräume ins Auge. Auf Wunsch des Bauherrn hat Kramer diese besonders transparent gestaltet, sodass faszinierende Einblicke für gekühlte Waren wie Obst und Gemüse, Blumen, Molkereiprodukte sowie ein Weinhumidor entstanden sind. Im Tiefkühlraum wurde mit einem auffälligen Wanddesign gearbeitet, welches hochwertige Technik und Design in Einklang bringt.
Individuell in der Nische
Auch im täglichen Verkauf von Fleischwaren zeigt sich Kramer als zuverlässiger Partner. Dry-Age-Reiferäume zählen zwar immer noch als Nischenprodukt, sind aber aus vielen Metzgereien, die ihren Kunden den exklusivsten Fleischgenuss bieten wollen, längst nicht mehr wegzudenken. Die speziellen Kühl- und Reiferäume entziehen dem Fleisch langsam und schonend das Wasser und machen es so besonders zart. Das Geheimnis von Dry Aged Beef ist die freistehende, auf einen speziellen Unterbau aufgesetzte Salzsteinwand, die ihm einen unverwechselbaren Geschmack verleiht. Die Südbadener liefern auch hier stets das Komplettpaket: von Wänden, Boden, Decke und Verglasung bis hin zur Elektroinstallation. In Form und Aussehen sind die kleinen Kühlräume individuell auf die Kundenwünsche und das Ladendesign anpassbar. Dieses Konzept kommt bei den Kunden an – sogar in der Osloer Markthalle in Norwegen ist ein solcher Dry-Age-Raum von Kramer zu finden.
Auf individuelle Kundenwünsche einzugehen, heißt bei dem Familienunternehmen aus dem Breisgau auch oft, Tradition mit Fortschritt zu verknüpfen. In besonderem Ausmaß zeigte sich diese Stärke zuletzt beim Bau des sicher modernsten Speckwerks Europas in Haiming. Handl Tyrol ließ dort eine neue Speckproduktion mit Sozial- und Verwaltungsbereichen sowie einer Technikfläche mit insgesamt 20 000 Quadratmeter Nutzfläche errichten. Äußerlich wurde bei dem teils zweigeschossigen Gebäude besonderer Wert darauf gelegt, Tradition mit Moderne zu verbinden. So hat Kramer Kühlraumbau in nur acht Monaten Bauzeit rund 49 000 Quadratmeter Dämmpaneele verarbeitet. Der schimmernde Gold-Ton der markanten Außenfassade verleiht dem Gebäude trotz seiner Auffälligkeit optisch Wärme und passt sich somit der Natur an.
In einer ganz anderen Dimension wurde vor drei Jahren beim Unterkrummenhof am Schluchsee gebaut. Hier bestand die Schwierigkeit nicht in der Größe des Bauvorhabens, sondern darin, die drei kleinen Kühlräume für den gastronomischen Bedarf in ein denkmalgeschütztes Gebäude zu integrieren. Auch hier konnten modernste Technik und Tradition in Einklang gebracht werden.
Mit erschwerten Standortbedingungen wurde Kramer bei der Errichtung eines Tiefkühllagers am Wilhelmshavener Hafen konfrontiert. Die Meeresnähe des Jade Weser Ports bedingt, dass die ansässigen Gebäude oft extremen Windlastzonen ausgesetzt sind und zusätzlich dazu besonders seewasserbeständig sein müssen. Die Außenfassade des neuen TK-Lagers am Port hat der Kühlraumbau-Experte deshalb mit einer dementsprechend robusten und gedämmten Paneelwand ausgestattet. Besonders ungewöhnlich ist die Ausrichtung der Paneele. Diese sind aus statischen Gründen horizontal statt sonst üblich vertikal verlegt. Das rund 14 000 Quadratmeter große und 20 Meter hohe Tiefkühllager bietet im Inneren Platz für 35 000 Palettenstellplätze und wird auf -23 °C gekühlt. Acht Schockfroster können die Waren auf -40 °C herunterkühlen. Für die optimale Verladung der TK-Waren sorgen zehn Cool Docks. Direkt an das Tiefkühllager angesetzt wurde ein 3000 Quadratmeter großes, 11 Meter hohes TK-Terminal, welches zusätzliche Fläche mit Verarbeitungsräumen für die Fleischverpackung bietet.
Technisches Know-How
Ein Großteil der patentierten Produkte und Verfahren der Kramer GmbH sind im Bereich des Kühlraumbaus zu finden. Das Sockelanschlussprofil KFB 70925 ist eines dieser geschützten Produkte und sorgt für dauerhafte dichte Übergänge vom Boden zur Wand, beispielsweise in einem Kühl- oder Verarbeitungsraum. Grund dafür ist die Höherführung der Abdichtungsebene an der Schnittstelle zwischen Boden und Dämmpaneel-wand. Es verfügt über eine hygienisch glatte Oberfläche und ist zudem korrosionsresistent und natürlich chemikalienbeständig. Der Pyramm Rammschutz ist ein weiteres patentiertes Produkt aus dem Bereich Kühlraumbau. Der pyramidenförmige Rammschutz vermeidet zuverlässig Anfahrschäden an zu schützenden Bauteilen wie Dämmpaneelen, Türrahmen oder Führungsschienen von Toren und Türen. Das Design ist nicht nur elegant, sondern ebenso effizient, denn der Rammschutz leitet die Anfahrkräfte günstig ab. Dank der Verwendung von Edelstahl kann er bedenkenlos im Lebensmittelbereich eingesetzt werden.
Neuer Schockfroster entwickelt
Für stetige Weiterentwicklungen im Bereich des Kühlraumbaus sorgt das Kramer-interne Forschungs- und Entwicklungs-Team. Dort wurde jüngst ein Schockfroster entwickelt, der einen äußerst schnellen und effizienten Tiefkühlprozess ermöglicht. Der »Air Froster« arbeitet mit Umluftkühltechnik zur Abkühlung von Latentwärmespeichern für den Tiefkühllebensmitteltransport. Die thermische Leistung und die Lüfterdrehzahl werden dabei direkt an die verwendeten Kältespeicher und gewünschten Ab-kühlzyklen angepasst. »Wir sind so in der Lage, den elektrischen Verbrauch der Anlage kundenspezifisch zu minimieren. Dadurch erreichen wir ein hohes Maß an Individualität bei gleichzeitig hoher Standardisierung«, erklärt Manuel Schmitt, Leiter der F&E-Abteilung von Kramer. Eine weitere Stärke des Air Frosters zeigt sich in seiner Flexibilität. Die Anzahl der einzelnen, modular aufgebauten Froster ist jederzeit erweiterbar, da sie ganz einfach zu- oder abschaltbar sind. Die Fächer der Einschubwägen für die Speicher können mit wenigen Handgriffen verändert und die Arbeitstemperatur kann ebenfalls angepasst werden. So ist der Air Froster auch mit bereits vorhandenen Speichersystemen kompatibel oder gar für andere Produktgruppen interessant.
Eine weitere Neuheit, bei der die einfache Handhabung und Flexibilität im Vordergrund steht, ist ein Trockenbodensystem für Kühl- und Tiefkühlräume. Fast In heißt der Boden und macht seinem Namen alle Ehre. Er ist schnell verlegt, dank der Vorproduktion im hauseigenen Werk sofort lieferbar und verringert so die Bauzeit erheblich. Der Systemboden ist je nach Kundenwunsch individualisierbar, kann also mit verschiedenen Dämmstärken und Oberflächenbeschichtungen – von Edelstahl bis GFK – realisiert werden.◂