Sechs Lebensmittelindustrie-Verbände haben einen Appell an Bundesministerin Klöckner gerichtet, einen „Corona-Wirtschaftsgipfel der Ernährungswirtschaft“ einzuberufen, um sich ein Bild über die aktuelle Lage in den Branchen zu machen, über konkrete Öffnungsperspektiven für die Gastronomie und passgenaue Unterstützungsmöglichkeiten zu sprechen. Deutsches Tiefkühlinstitut (dti), Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK), Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels, Milchindustrie-Verband (MIV), Kulinaria Deutschland und Verband der Fleischwirtschaft (VdF) verweisen in einer gemeinsamen Pressemeldung darauf, dass ihre Mitgliedsunternehmen seit Monaten massive Umsatzverluste erleiden. Die Produktion habe bereits deutlich reduziert werden müssen.Das dti weist darauf hin, dass der Gesamtumsatz der Tiefkühlwirtschaft in Deutschland rund 15 Milliarden Euro beträgt, wovon rund 7 Milliarden Euro auf den Außer-Haus-Markt entfallen. Die Umsatzeinbußen der TK-Unternehmen liegen laut dti zwischen 30 und 95 Prozent.
Viele Mitarbeiter befinden sich – mit kurzer Unterbrechung – seit März 2020 in Kurzarbeit, so die Verbände in ihrem Appell, erste Entlassungen ließen sich nicht mehr vermeiden, Insolvenzen würden drohen. Gerade mittelständische Unternehmen seien von diesen Problemen stark betroffen. Sie beklagen, dass ihre Lage von der Politik nicht wahrgenommen wird und die von der Bundesregierung auf den Weg gebrachten Hilfen nicht greifen. „Die Not wird von Tag zu Tag größer“, heißt es in der Pressemeldung, „in größter Sorge“ appellieren die beteiligten Verbände an die Politik, sich konstruktiv mit konkreten Öffnungsperspektiven für die Gastronomie zu befassen. Die unter Ziffer 6 der Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz vom 10. Februar 2021 aufgeführte Entwicklung einer sicheren und gerechten Öffnungsstrategie begrüßen die Verbände sehr. Es wird dringend gebeten, weitere Schritte auszuformulieren. Eine weiter andauernde Schließung der Gastronomie würde die Arbeitsplätze und den Bestand der Unternehmen massiv gefährden, mit schwerwiegenden Konsequenzen für die gesamte Lieferkette gerade auch für den ländlichen Raum und die Landwirtschaft, so die Verbände..