Anders als herkömmliche Standardmodelle sind mobile Kältecomputer für den Einsatz in kalten Umgebungen speziell ausgestattet und gewährleisten nicht nur zuverlässig Betriebsbereitschaft, sondern außerdem eine nutzerfreundliche Handhabung – auch unter extremen Bedingungen.
Rote Ohren, kalte Finger und kribbelnde Füße – bei frostigen Temperaturen spüren wir die Kälte deutlich am Körper. Daher sind Mäntel, Mützen, ein geeigneter Gehörschutz, Schuhe und Handschuhe für Lagerarbeiter unerlässlich, wenn sie länger als ein paar Minuten in Kühlräumen arbeiten. Aber nicht nur ihnen ist kalt. Auch mobile Datenerfassungscomputer reagieren auf kalte Temperaturen und müssen deshalb entsprechend robust sein. Der Einsatz der Geräte sowohl in beheizten wie auch gekühlten Räumen und die damit verbundenen Temperaturschwankungen belasten alle Bauteile.
Als Folge kann das LC-Display beschlagen, die Akkulaufzeiten verkürzen sich und Prozessoren arbeiten langsamer. Darüber hinaus führen kalte Temperaturen dazu, dass Bildschirme und Gehäuse spröde werden. Glücklicherweise müssen Kälte und niedrige Temperaturen nicht zwangsläufig ein Hindernis für Geräte und Benutzer darstellen. Zumindest dann nicht, wenn die technischen Geräte an ihre Umgebung angepasst sind. Deshalb gibt es mobile Computer, drahtlose Netzwerkgeräte und Peripheriegeräte zur Datenerfassung, die speziell für den Dauereinsatz unter kalten, feuchten und frostigen Bedingungen entwickelt wurden.
Die Anforderungen an den elektronischen Handel steigen, Zeitfenster für den Versand werden kürzer, Lieferketten komplexer. Die Abschaffung von zeitraubender Bürokratie und das Ersetzen von Papier durch computergestützte Managementsysteme können die Abläufe innerhalb von Lieferketten produktiver machen.
Die Zunahme des internationalen Handels mit verderblichen Lebensmitteln, der technologische Fortschritt bei Kühllagerung und -transport, staatliche Unterstützung für die infrastrukturelle Entwicklung der Kühlkettenindustrie sowie die steigende Verbrauchernachfrage nach verderblichen Lebensmitteln treibt das Wachstum des Kühlkettenmarktes. Die Kühlkette umfasst die ständige Kühlung des Produkts vom Zeitpunkt der Herstellung über den Transport, die Handhabung, die Lagerung und die Auslieferung. Zunehmend gehören auch Arzneimittel und biologische Materialien zu Produkten, die laufend gekühlt werden müssen. Wird die Kühlkette unterbrochen, kann das Produkt beschädigt werden, sodass es seine Wirkung verliert oder im schlimmsten Fall dem Konsumenten schadet.
Effiziente digitale Kommunikation nötig
Die wichtigste Voraussetzung für die Aufrechterhaltung einer Kühlkette ist eine effiziente digitale Kommunikation und Datenerfassung. Doch die dafür eingesetzten mobilen Computer halten den kalten Umgebungsbedingungen und Temperaturwechseln oft nicht stand.
Bei kalten Temperaturen haben vor allem batteriebetriebene mobile Geräte zu kämpfen. Mobile Computer verwenden in der Regel Lithium-Ionen-Batterien. Bei kalten Temperaturen geben herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien ihre Ladung nicht mehr ab, sodass das mit Strom versorgte Gerät unbrauchbar wird, bis die Batterie erwärmt ist. Lithium-Ionen-Batterien neigen auch dazu, bei Temperaturen von -30 °C, wie sie in gefrorenen Lagerräumen üblich sind, vollständig auszufallen.
Auch Displays sind kälteanfällig. Bei Frost können sich LC-Displays beispielsweise verdunkeln, sodass Benutzer Anweisungen nicht mehr sehen oder eingegebene Daten nicht mehr überprüfen können. Auch Barcode-Lesegeräte können ausfallen, weil etwa Frost ihre Anschlüsse verdeckt. Barcode-Scanner benötigen eine direkte Sichtlinie zum Etikett, um es genau lesen und dekodieren zu können, sodass beschlagene oder kondensierte Oberflächen auf dem Scanner ein gravierendes Problem darstellen. Gerade auf unbeheizten Displays und den Scanfenstern von Barcode-Lesegeräten bildet sich in der Regel Kondenswasser, wodurch sie beschlagen. Die Genauigkeit leidet, wenn Mitarbeiter versuchen, das beeinträchtigte Terminal zu nutzen, indem sie weiterhin Daten eingeben, obwohl sie ihre Eingaben nicht überprüfen können. Schlimmstenfalls fällt der Barcodeleser durch Kondenswasser komplett aus.
Es zeigt sich immer wieder, dass selbst robuste mobile Datenverarbeitungsgeräte bei kalter Luft, Frost und Kondensation den Dienst versagen. Wie also kann ein effizientes Arbeiten mit mobiler Computertechnik in temperaturschwankenden oder extrem kalten Umgebungen gewährleistet werden? Der Einsatz von robusten Kältecomputern, die für den Dauereinsatz bei niedrigen Temperaturen ausgestattet sind, bietet hierfür eine Lösung.
Widerstandsfähige mobile Computer für den Einsatz in allen Umgebungen
Es ist bekannt, dass Kälte die Lebensdauer eines herkömmlichen Geräts deutlich verkürzen kann. Bei robusten Computern für kalte Temperaturen werden Teile, Materialien und Herstellungsverfahren verwendet, die sie optimal an diese kalten Bedingungen anpassen. Praktisch jede Komponente eines mobilen Computers – vom Gehäuse bis zu den internen Schaltkreisen – kann für den Einsatz unter kalten Bedingungen aufbereitet werden. Bestimmte Schlüsselmerkmale und Spezifikationen unterscheiden solche Kältecomputer von Standardmodellen. So sind Kältecomputer wie der CK65 von Honeywell mit Heizungen, Gehäusen, Komponenten und Peripheriegeräten für den Einsatz in kalten Umgebungen ausgestattet.
Integrierte Heizelemente sind werkseitig installierte Optionen, die in mehrfacher Hinsicht eine zuverlässige Computerleistung gewährleisten. Beispielsweise verhindern sie Kondensation, die sowohl kurz- als auch langfristig das gravierendste Risiko bei der Arbeit in Kühlräumen darstellt. Die internen Heizungen sind daher empfehlenswert, wenn Computer ständig bei Temperaturen von -10 °C eingesetzt oder häufig in kalte Bereiche hinein- und aus ihnen heraus bewegt werden. Ist auch eine beheizte Kamera integriert, lassen sich auch im Kühllager Fotos von beschädigter Ware machen. Außerdem sollten mobile Computer aus strapazierfähigem, industrietauglichem Material bestehen, um die Auswirkungen der Belastung zu begrenzen. Eine starke Dichtung ist daher wichtig, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit und Kondenswasser das Innere des Computers beschädigen. Zudem sollten die Geräte eine Schutzart von IP65 oder höher vorweisen. Diese Geräte sind staubdicht und können Strahlwasser standhalten, was einen ausreichenden Schutz gegen Feuchtigkeit im Inneren bietet.
Eine weitere wichtige Variable für die Zuverlässigkeit sind die Anschlüsse, die den Computer mit Peripheriegeräten oder Stromquellen verbinden, zum Beispiel die Batterie bei einem in einem Fahrzeug montierten Computer. Die meisten Steckverbinder werden mit einem Klickverschluss befestigt. Schraubverbindungen sind seltener, aber in kalten Umgebungen die bessere Wahl, da sie eine stärkere Verbindung schaffen, die mehr Kompressionskraft für eine dichte Versiegelung bietet. Kältecomputer sind mit speziellen kälteresistenten Lithium-Ionen-Batterien ausgestattet. Anders als bei den herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien, die in Standardmodellen zu finden sind, wird bei diesen Batterien die Ladung bei kälteren Temperaturen abgegeben und eine geringere Ausfallrate garantiert.
Die meisten kalten Modelle sind in der Regel mit großen, übersichtlichen Knöpfen ausgestattet, die die Bedienung mit Handschuhen erleichtern. Jedoch kann die Ergonomie des Gerätes unter einer größeren Tastatur leiden. Deshalb sollten die Computer zum einen den Wunsch der Nutzer nach einer ergonomischen Gesamtgröße und einem geringen Gewicht nachkommen, während sie gleichzeitig auch mit Handschuhen einfach zu bedienen sind.
Fazit
Effizienz braucht Kälteresistenz – ein Motto, welches nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für die Technologie in kalten Arbeitsumgebungen gilt. Alles in allem lässt sich festhalten, dass ohne diese Anpassungen bei mobilen Computern ein deutlich erhöhtes Fehlerrisiko besteht, wodurch Unternehmen nicht nur Produktivitätsverluste sowie unnötige Reparatur- und Ersatzkosten riskieren, sondern auch Arbeitskräfte beziehungsweise Benutzerzufriedenheit leiden. Die Investition in Spezialgeräte für das zeitgemäße Management sensibler Kühlketten zahlt sich daher langfristig aus.◂
Jörg Kracke
Unser Autor
Unser Autor Jörg Kracke ist Director Sales Central Europe bei Honeywell SPS, Neuss.