Ein speziell konstruiertes Schnelllauftor erlaubt zügiges Öffnen ohne Anfrieren oder aufwändige Heiztechnik. Die EST-Tore der Aliga-Tor GmbH sollen für eine energiesparende Warenannahme an Laderampen oder in Tiefkühlhäusern sorgen.
Konstante Kühlketten sind für frische und gekühlte Lebensmittel entscheidend, um die Haltbarkeit der Produkte nicht zu gefährden. Durchgänge zwischen den einzelnen Produktions- und Warenbereichen sollten daher so konzipiert sein, dass sie nicht warmen Einflüssen ausgesetzt sind. Ansonsten bilden sich Wärmebrücken, die ausgeglichen werden müssen – auf Kosten des Energieverbrauchs. Dennoch finden sich in vielen Betrieben nach wie vor herkömmliche, schwergängige Schiebetüren oder Tore mit festem Torblatt zur Abgrenzung von Kühlbereichen, die vergleichsweise langsam öffnen. Nicht so mit dem Energiespartor EST der Aliga-Tor GmbH: Das spezielle vertikale Schnelllauftor für den Tiefkühlbereich kann sowohl auf der Warm- als auch auf der Kaltseite bei bis zu -30 °C montiert und betrieben werden. Die selbsttragende Konstruktion sorgt nach Angaben des Unternehmens aus Melle dafür, dass sich das Tor völlig unabhängig von den Wandverhältnissen installieren lässt. Es reguliert die Öffnungshöhe automatisch entsprechend der Stapler- und Warenmaße. Das robuste und hygienische Torsystem wird auf der diesjährigen Chillventa in Nürnberg vorgestellt.
Produktionsabläufe optimieren
Laut Statista lag der Gesamtumsatz an Tiefkühlkost in Deutschland 2021 bei 15,92 Milliarden Euro und sämtliche Produktgruppen erfreuen sich steigender Beliebtheit. Für viele Hersteller bedeutet dies, ihre Produktionsabläufe zu optimieren, um die Kapazitäten erhöhen zu können. »Gleichzeitig hält der Trend hin zu Produkten und Betriebsausrüstungen, die sich positiv auf die Energiebilanzen von Unternehmen auswirken, auch bei Lebensmittelproduzenten und Einzelhandelsketten Einzug«, erklärt Thomas Landwehr, Leitung Marketing bei der Aliga-Tor GmbH. »Dabei werden Durchgänge allerdings gerne einmal übersehen.« Nicht eigens auf den Tiefkühlbereich ausgelegte Tore, die mit ressourcenstarker Beheizung vor dem Anfrieren geschützt werden müssen oder die Produktion durch schwergängiges Öffnen verlangsamen und dabei zu viel Kälte entweichen lassen, entpuppen sich schnell als energetische Schwachstelle. Dies gilt auch bei Liefervorgängen, während denen die Ware oftmals für einige Zeit auf der Rampe bei Umgebungstemperaturen stehen muss, bis sie ins gekühlte Lager geholt werden kann.
Um unnötige Wärmebrücken und Energieverluste zu vermeiden, hat die Aliga-Tor GmbH das spezielle Energiespartor EST entwickelt, das die positiven Eigenschaften bisher bekannter Schiebe- und Schnelllauftore auf dem Markt in einem Produkt vereinen soll. In seiner Konstruktion sei es bislang einzigartig auf dem Markt, so der Hersteller. Das Schnelllauftor sei hochbelastbar und könne daher auch dauerhaft taktend effizient eingesetzt werden, etwa in Kühlhäusern mit häufigen Ein- oder Auslagerungsprozessen. Beispielsweise nutzt das Unternehmen Nordfrost an seinem Standort in Herne 30 EST-Tore als Schleusentor zwischen Laderampe und Lager. Damit Kühltransporter bei konstanter Temperatur be- und entladen werden können, öffnen die Tore nur, wenn sichergestellt ist, dass die Ladebrücke in Position gefahren ist.
Selbsttragende Konstruktion für Montage auf Warm- und Kaltseite
Die EST-Toranlage ist als selbsttragende Konstruktion konzipiert und hat nur einen geringen Platzbedarf. Dank robuster Materialien wie verzinktem Stahl und hochwertigem Edelstahl und einem einfachen Aufbau lässt sich das Tor sowohl auf der kalten als auch auf der warmen Seite installieren, sodass es flexibel in allen Produktionsflächen mit Anschluss zu Kühlbereichen montiert werden kann. Antriebsseitig verfügt das Tor über zwei Hauptwellen mit jeweils zwei Torbehanglagen. Die Hauptwellen sind synchron miteinander verbunden, sodass ein gleichmäßiges und zügiges Öffnen gewährleistet ist. »Mit einer Öffnungsgeschwindigkeit von bis zu 2,5 m/s zählt es zu den schnellsten Torsystemen am Markt. Das automatische Einfädeln des Behangs (Anti-Crash-System) reduziert trotz hoher Taktung die Instandhaltungs- und Betriebskosten«, erklärt Landwehr.
Um einerseits ein Anfrieren von Torkomponenten zu verhindern und andererseits das zusätzliche, ressourcenreiche Beheizen von Bauteilen zu minimieren, verfügt das System über mehrere, sich selbst versorgende Heizkreise. So erfolgt die generelle Beheizung über die Abwärme des Antriebs. Zusätzlich ist eine sehr kleine, effiziente Heizung integriert, welche außerhalb des Betriebs eine Temperatur von 2 °C garantiert. Zusätzlich sorgen Dämmschichten dafür, dass Kälte und Wärme nicht entweichen. Dabei bilden vier verschiedene Isolationsschichten mit jeweils zwei Außenbehängen und zwei Isolierbehängen insgesamt drei zusätzliche Luftschichten, die eine hohe Isolation gewährleisten sollen. So weisen die isolierten Seitenelemente des kompakten Tores nach Angaben von Aliga-Tor eine Wärmeleistung von 0,15 kW auf und der Wärmedurchgangskoeffizient des gesamten Systems liegt bei lediglich 0,68 W/m2/K. »Je nach Größe, Art und Schließzyklus eines herkömmlichen oder zuvor verwendeten Tors ergibt sich ein hohes Einsparpotenzial. Sind die Isolationswerte gleichbleibend beziehungsweise identisch, bleibt das EST bei 700 bis 1000 Lastwechseln am Tag drei bis vier Stunden länger geschlossen«, rechnet Landwehr vor.
Flexible Taktung der Tore möglich
Das Öffnen und Schließen erfolgt automatisch innerhalb weniger Sekunden und passt sich entsprechend der notwendigen Durchgangshöhe an. Zusätzlich lassen sich über ein Display am Torrahmen Offenhaltezeiten einstellen sowie die Impuls- und Automatikfunktionen regulieren. Darüber hinaus können dort Eingangs- und Störsignale ausgelesen werden, was die Wartung vereinfacht. Über eine Reihe von Steckplätzen lassen sich optionale Steckkartenmodule, zum Beispiel Funk oder Induktionsschleifenauswerter, anschließen, um das Funktionsportfolio der Anlage an die lokalen Bedürfnisse anzupassen. »Mit dem EST haben wir ein Tor speziell für die Anforderungen im Tiefkühlbereich konzipiert und viel Wert auf eine einfache Handhabung sowie Zuverlässigkeit gelegt. Die außergewöhnliche Wärmedämmung in Verbindung mit dem schnellstmöglichen Torlauf vermeidet unnötige Wartezeiten auf den innerbetrieblichen Verkehrswegen und minimieren Energieverluste«, resümiert Landwehr.◂
Aliga-Tor ist auf der Chillventa in Halle 9, Stand 317.