Das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) hat die Zusicherung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck begrüßt, einen Schutzschirm für die kleinen und mittleren Unternehmen aufzuspannen, bis die Energiepreise wieder sinken. Eine entsprechende Ankündigung hat Habeck am 8. September im Deutschen Bundestag gemacht. „Dieser Schritt ist längst überfällig“, kommentierte Sabine Eichner, Geschäftsführerin des dti. „Die bisherigen Entlastungspakete haben sich vor allem auf Verbraucherinnen und Verbraucher konzentriert. Aber auch kleine und mittlere Unternehmen brauchen Unterstützung, um weiter für die Menschen in Deutschland produzieren zu können. Dies gilt insbesondere für die Lebensmittelindustrie.“
Die Ankündigung, das Energiekostendämpfungsprogramm für die Industrie zu öffnen, bezeichnet das dti als eine richtige Maßnahme. Das Wirtschaftsministerium sollte allerdings das Kriterium des Energiekostenanteils am Produkt oder am Umsatz neu fassen. Viele lebensmittelverarbeitende Betriebe in der Tiefkühlwirtschaft scheitern an der aktuellen 3-Prozent-Grenze, weil sie bereits in den letzten Jahren massiv in die Energieeffizienz investiert haben, so der Verband. Hier sollte nach Meinung des dti nachgebessert werden, denn jeder einzelne Betrieb sei von den steigenden Energiekosten betroffen. Auch Kühlhäuser sollten mit in das Förderprogramm aufgenommen werden, die in der Versorgung mit tiefgekühlten Lebensmitteln eine unverzichtbare Rolle spielen.
„Wenn es nicht endlich zu substantiellen Entlastungen der Lebensmittelwirtschaft bei den Energiekosten kommt, werden weitere Preiserhöhungen bei Lebensmitteln unausweichlich sein“, warnte Eichner. Der Minister habe mit dem Energiekostendämpfungsprogramm also einen Hebel, um Wirtschaft und Verbraucher zugleich zu entlasten. „Kernaufgabe muss es aber bleiben, die Energiepreisspirale ursächlich zu bekämpfen: Das Energieangebot muss ausgeweitet werden, um den Preisanstieg zu begrenzen. Geschieht dies nicht, sind erhebliche Beeinträchtigungen der Wettbewerbsfähigkeit der Lebensmittelproduktion zu erwarten“, so Eichner.