Unter dem Motto »Smart Trailer World« stellt Schmitz Cargobull auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018 aus. Darunter sind auch neue Lösungen für Kühltransporte: Der Sattelkoffer S.KO Cool präsentiert sich im neuen Gewand, auch die hauseigene Transportkältemaschine S.CU wurde weiterentwickelt.
Mit einer Gesamtlösung aus weiterentwickeltem Kühlkoffer, neuem Kühlgerät und Telematik verspricht Schmitz Cargobull Transportunternehmen ein optimiertes Gesamtpaket für die Kühllogistik. Optisch wird schnell deutlich, dass beim Kühlkoffer S.KO Cool eine neue Generation am Start ist: Die Frontpartie wurde einem kompletten Face-Lift unterzogen. Der geschützte Bereich der Stirnwand wurde noch weiter nach oben gezogen, um Beschädigungen beim Ankuppeln zu verhindern. Zudem wurde die Isolationsfähigkeit der Stirnwand durch zahlreiche Detail-Optimierungen weiter erhöht. Spätestens beim neuen seitlichen Anfahrschutz ist klar, dass wieder ein Generationswechsel vollzogen wurde.
Auch einen neu gestalteten Multifunktions-Boden können die Besucher in Hannover sehen. Der Hersteller verweist hier auf einzigartige Rutschsicherheit und Langlebigkeit, 30 Prozent beständiger als Gerstenkorn sei er. Integrierte Profilschienen ermöglichen die flexible Ladungssicherung im Fahrzeuginneren, egal an welcher Position gesichert werden muss. Außerdem sorgen sie, sollte Wasser eindringen, für eine gleichmäßige Wasserverteilung, sodass die Möglichkeit der Boden-Vereisung reduziert wird.
Ein Drittel aller Schmitz Cargobull Kunden entscheidet sich nach Angaben des Unternehmens mittlerweile für den dynamischen Heckrammschutz (Dynamic Ramp Protection). In der neuen Version 3.0 sollen die konischen Rollrammpuffer den Anstoß an der Rampe noch sanfter und kontinuierlicher abdämpfen. Knapp 60 Kilogramm an Gewicht konnten gespart werden. Durch den modularen Heckaufbau können einzelne Teile bei Bedarf auch nachgerüstet werden. Das soll im Reparaturfall Ausfallzeiten und Kosten reduzieren.
Neue Transportkältemaschine
Schmitz Cargobull hat das hauseigene Kühlgerät weiterentwickelt und mit einem modernen Common-Rail-Dieselmotor mit einer maximalen Antriebsleistung von 19 kW ausgerüstet. Die Kälteleistung bleibe gleich hoch, die Temperaturführung präzise, der Kraftstoffverbrauch aber, Betreiber wird es freuen, sei reduziert, und zwar um bis zu zehn Prozent. Das Kühlgerät S.CU erfülle die Stage V Abgasnorm, die mit Januar 2019 in Kraft tritt. Durch eine optimale Schnittstellengestaltung von Kühlgerät und neuer Luftzirkulation soll eine noch homogenere Temperaturverteilung im Laderaum des Kühlkoffers erreicht werden. Ein neues Display-Design bietet mit großen Ziffern eine gute Ablesbarkeit und verbesserte Bedienbarkeit. Alternativ zum Display lassen sich alle Funktionen der S.CU und der Telematik auch über ein Smartphone steuern, die Icons und Symbole sind einheitlich, was die intuitive Bedienung erleichtern soll. Durch eine Optimierung des Silence-Kits habe die Geräuschemission nochmals gesenkt werden können, so der Horstmarer Hersteller. Und auch das Gewicht des Aggregats sei um circa 50 Kilogramm reduziert. Verfügbar ist die neue Anlage in Monotemp- und Multitemp-Ausführung. Bereits ab Serienstart sei das Kühlaggregat pharmaqualifiziert, betonte Dr. Norbert Flacke, Geschäftsführer von Cargobull Cool. Bereits über 7500 Einheiten des hauseigenen Kühlgerätes sind im Markt, berichtet das Unternehmen.
Externen Temperaturrecorder einsparen
Das Schmitz Cargobull Smarttrailer-Konzept beruht auf einer neuen Generation der Telematik-Hardware, der CTU-3, inklusive zusätzlicher, optionaler Sensorik-Ausstattung. Als besonderen Kundennutzen des Systems sieht der Fahrzeugbauer die Vernetzung aller relevanten Sensoren und der Überwachung der damit verbundenen Fahrzeugkomponenten direkt über das Telematik-System. Waren bei bisher auf dem Markt erhältlichen Systemen die Einzelkomponenten autark und oft auf eigene Sende- und Empfangsgeräte angewiesen, sind sie im Rahmen des Schmitz Cargobull Smarttrailer-Konzepts direkt mit dem Telematik-Steuergerät verbunden – egal ob Reifendruckkontrollsystem, Türsensorik, Türverschlusssystem oder Temperaturdrucker. Außerdem sind in der neuen Hardware ein W-Lan-Modul und eine nach Din EN 12830 zertifizierte Temperaturrecorder-Funktion integriert. Ein externer, kostspieliger Temperaturrecorder könne somit eingespart werden. Sollten herkömmliche Temperaturnachweise in Form eines Ausdruckes benötigt werden, kann das Fahrzeug mit einem ebenfalls neuen Schmitz Cargobull Drucker ausgestattet werden.
Besonderes Extra: Steuerung per App
Mit der zusätzlich erhältlichen, kostenlosen be-smart-App kann auch der Fahrer eines LKW mit Smarttrailer über sein Smartphone direkt auf Komponenten und Funktionalitäten des Fahrzeugs zugreifen und zum Beispiel das Türverschluss-System oder die Setpoints des Kühlgeräts steuern. Dies sorge nicht nur für zusätzlichen Komfort, sondern entlaste auch das Fleet Management, zeigt Schmitz sich überzeugt.
Ganz im Stil von Steve Jobs kündigte der S.KO Cool-Produktmanager Andreas Poll am Ende seiner Präsentation im Vorfeld der IAA »noch eine Sache« an: Man arbeite am Thema Luftverteilung im Trailer…◂
Schmitz Cargobull ist auf der IAA Nutzfahrzeuge in Halle 27, Stand F26.